Navi Mumbai (IND): Lange Zeit war nicht klar ob die Organisatoren in Navi Mumbai den Boulder Weltcup nach 2016 zum zweiten Mal stemmen könnten. Mittlerweile steht alles bereit um die möglicherweise entscheidende Runde im Gesamtweltcup 2017 in der größten modernen Planstadt der Welt (entstanden 1971) abzuhalten. Bei den Damen kann die Führende der Gesamtwertung, Shauna Coxsey (GBR), den Titel fixieren. Bei den Herren ist der Dreikampf zwischen Alexey Rubtsov (RUS), Jongwon Chon (KOR) und Keita Watabe (JPN) extrem spannend.
Für das KVÖ-Team um Jakob Schubert geht es vor allem darum, einen guten Saisonabschluss zu finden, nachdem der Verletzungsteufel und ein bisschen Pech so gut wie jedem Athleten heuer mehrfach einen Strich durch die Rechnung gemacht haben und ordentliche Leistungen selten belohnt wurden.
Starke Nachwuchsfraktion in Mumbai
Im Aufgebot befinden sich mit Matthias Erber, Jan-Luca Posch, Florian Klingler und Johanna Färber vier sehr vielsprechende Talente, die abgesehen von Färber, die in Vail am Start war, zum ersten Mal außerhalb Europas Weltcup-Erfahrung sammeln können. Sie befinden sich im Übergang vom Jugend- in den Erwachsenenbereich und sollen behutsam an die Ansprüche bei den Weltcups herangeführt werden. Georg Parma und Franziska Sterrer verzichten auf einen Start in Mumbai, weil sie sich auf die Lead-EM in Campitello di Fassa (ITA) vorbereiten. Katharina Saurwein kann krankheitsbedingt nicht starten. Alfons Dornauer ist in Mumbai auch nicht dabei.
Stimmen zum Boulder Weltcup in Mumbai
Jakob Schubert: "Es freut mich, dass ich jetzt nochmal eine Chance habe, aber ich bin heuer bei vielen Boulderbewerben mit viel Erwartungen reingegangen, weil ich mich sehr fit fühle. Jetzt war es zwei Mal sehr enttäuschend, in Vail (Anm: Weltcup) und in Waidhofen (ÖSTM). Deshalb gehe ich jetzt mit der Einstellung hin, dass ich weiß es kommt auf die Runden an und wie es reinläuft. Aber ich weiß trotzdem, dass wenn es gut läuft viel drin ist und hoffe, dass ich da einen guten Abschluss finden kann."
Katharina Saurwein: "Es war eine echt schwere Entscheidung, vor allem weil ich mich seit Beginn der Saison so auf den Bewerb in Indien gefreut habe, aber ich liege leider mit Fieber im Bett und etwas zu erzwingen, bringt leider auch nichts. Wird schwer den Bewerb von zu Hause aus mitzuverfolgen, aber ich drücke allen Athleten ganz fest die Daumen und werde hinterm Livestream hängen und mitfiebern!"
Berit Schwaiger: "Ich bin gespannt auf Indien, im Training habe ich mich jetzt eigentlich immer gut und locker gefühlt. Mein Ziel wäre es, dieses Gefühl nun in Mumbai umzusetzen - ich freu mich jetzt auf lässige Boulder!"
Heiko Wilhelm: "Von der Organisation her hat Indien im letzten Jahr alle positiv überrascht. Deshalb bin ich überzeugt davon, dass sich unsere Athleten auch heuer wieder auf einen tollen Bewerb freuen können. Ich hoffe, dass es uns dieses Mal besser gelingt, die Leistungen vom Training im Wettkampf umzusetzen, sodass die Boulderspezialisten mit einem guten Gefühl in die Sommerpause gehen können."
Text: Ben Lepesant