Beim zweiten Lead-Bewerb in Imst gingen die Siege bei den Damen und bei den Herren am Donnerstag erneut an die KVÖ-Asse. Auch in der Gesamtwertung liegen Österreichs Damen und Herren jeweils in Führung.
Zunächst gewann Jakob Schubert (ÖAV Innsbruck, TIR) bei den Herren das zweite Vorstieg-Event wie schon am Montag den ersten Bewerb. Im Finale setzte sich der dreifache Weltmeister vor dem Deutschen Christoph Hanke durch: „Es hat heute extrem viel Spaß gemacht! Einerseits weil es eine lässige Route war, andererseits weil die Stimmung richtig gut war. Taugt mir, dass ich gleich ein zweites Mal hier in Imst gewinnen konnte.“
Platz drei ging an Lokalmatador Mathias Posch (ÖAV Innsbruck, TIR), der in Imst aufgewachsen ist. „Zuhause ist es natürlich immer schöner. Hier habe ich schon einige schöne Erfolge gefeiert, dieser Podestplatz bei der Summer Series gehört definitiv dazu. Ich habe mich heute gut gefühlt, die Route hat aber schon sehr schwer ausgesehen. Das Motto war: Vollgas. Jakob ist eine Klasse für sich, aber es ist eine riesengroße Motivation, dass man nah an ihm dran sein kann“, so der 21-jährige Imster. Georg Parma (NFÖ Eichgraben, NÖ) rundete als Vierter ein starkes Teamergebnis ab.
In der Gesamtwertung der Austria Climbing Summer Series 2020 liegt Schubert vor dem Schweizer Sascha Lehmann auf Platz eins. Parma rangiert vor Speed-Rekordhalter Tobias Plangger (4.), Jan-Luca Posch (5.) und Stefan Scherz (6.) auf Platz drei. „Die Gesamtwertung bei der Austria Climbing Summer Series ist nicht selbstverständlich, es sind einige sehr starke Kletterer am Start. Aber ich bin vor allem mit meinen gezeigten Leistungen in allen Bewerben sehr zufrieden“, so Schubert.
Schranz holt Tagessieg
Bei den Damen setzte sich diesmal Christine Schranz (ÖAV Landeck, TIR) vor Jessica Pilz (ÖAV Haag, NÖ) durch. In einem packenden Finale sicherte sich die 31-Jährige den Sieg: „Ich habe überhaupt nicht mit dem Sieg gerechnet, war vor der Final-Route etwas nervös. Sie hat für mich etwas ‚New Style‘ ausgeschaut, mit Running-Start und einem Hupfer, ich bin doch eher ‚Old-School‘, umso cooler war es, dass ich heute alles rausholen konnte. Das gibt viel Selbstvertrauen für die Vorbereitung auf den Weltcup in Briancon.“
Pilz holte nach zwei Tops in der Quali im Finale mit Rang zwei den nächsten Spitzenplatz. „Ich bin einfach nicht in Top-Form, das wusste ich bereits. Die Vorbereitung war sehr kurz, ich muss einfach im Training weiter Gas geben. Christina war heute einfach besser und hat völlig verdient gewonnen“, resümierte die Weltmeisterin von 2018.
Julia Fiser (ÖAV Innsbruck, TIR) landete als Dritte wie schon am Montag auf dem Podium. Insgesamt schafften es sechs KVÖ-Damen in das Finale der besten Acht: Eva-Maria Hammelmüller (ÖAV Haag, NÖ) wurde Fünfte, Emilia Warenski (ÖAV Innsbruck, TIR) und Mattea Pötzi (ÖAV Villach, KNT) holten die Plätze sechs bzw. acht.
In der Gesamtwertung führt Pilz deutlich vor Hammelmüller und Sandra Lettner. „Ich will bei jedem Bewerb mein Bestes geben und schaue nie wirklich auf die Gesamtwertung“, so Pilz.
Zufriedenes Fazit
Die KVÖ-Coaches zeigten sich zufrieden mit den Leistungen. „Ich freue mich für Christine, wie für jede andere. Sie ist eine verdiente Siegerin, am Montag war sie schon knapp dran. Jessy ist nicht in Höchstform, hat das aber gut gemacht und alles gegeben. Jakob war wieder eine Klasse für sich und hat gezeigt, warum er ein Ausnahmekönner ist“, so Katharina Saurwein.
Kilian Fischhuber: „Wir haben jetzt drei Wettkampfwochen mit sechs Bewerben erlebt, das ist im internationalen Klettersport derzeit einzigartig. Es wird live übertragen, Action, Drama, Erfolg – alles, was dieser Sport zu bieten hat. Für unsere Athletinnen und Athleten sind diese Bewerbe unglaublich wertvoll, weil Wettkampf immer auch Lernen bedeutet. Es ist einfach großartig, was der Verband hier auf die Beine gestellt hat.“
Nach der Qualifikation beendete Katharina Posch ihre aktive Karriere. Die 26-jährige Tirolerin verpasste in ihrem letzten Bewerb als Neunte hauchdünn das Finale und wurde vom gesamten KVÖ-Team gefeiert. „Die Entscheidung ist seit längerem gereift. Ich wollte noch einen guten Abschluss zeigen, das ist mir gelungen. Auch wenn es nicht einfach war, das letzte Mal in einem Wettkampf zu klettern. Dass sich danach alle so mit mir gefreut haben, bedeutet mir viel“, so die ehemalige Jugend-Weltmeisterin.
Lead II, Herren, Top-8:
1. Jakob Schubert
2. Christoph Hanke (GER)
3. Mathias Posch
4. Georg Parma
5. Philipp Martin (GER)
6. Sascha Lehmann (SUI)
7. Max Kleesattel (GER)
8. Dimitri Vogt (SUI)
Lead II, Damen, Top-8:
1. Christine Schranz
2. Jessica Pilz
3. Julia Fiser
4. Anne-Sophie Koller (SUI)
5. Eva-Maria Hammelmüller
6. Emilia Warenski
7. Michelle Hulliger (SUI)
8. Mattea Pötzi
Zwischenstand Gesamtwertung Austria Climbing Summer Series, Herren, Top-10:
1. Jakob Schubert 455
2. Sascha Lehmann (SUI) 316
3. Georg Parma 292
4. Tobias Plangger 199
5. Jan-Luca Posch 181
6. Stefan Scherz 175
7. Philipp Martin (GER) 171
8. Mathias Posch 168
9. Lukas Knapp 165
10. Johannes Hofherr 163
Zwischenstand Gesamtwertung Austria Climbing Summer Series, Damen, Top-10:
1. Jessica Pilz 402
2. Eva-Maria Hammelmüller 327
3. Sandra Lettner 234
4. Petra Klingler (SUI) 232
5. Emilia Warenski 228
6. Julia Fiser 217
7. Lea Kempf 208
8. Laura Stöckler 202
9. Alexandra Elmer 200
9. Johanna Färber 200
