Vorschau Kletterweltcup 2017

Allgemein

Die österreichischen Kletterer starten optimistisch in ein Jahr der Orientierung.

 

Bei der Saisonauftakt-Pressekonferenz des Kletterverband Österreich zeigten sich die Top-Kletterer Österreichs um Jakob Schubert und Anna Stöhr höchst motiviert für die anstehenden Aufgaben. Beim Boulder Weltcup-Auftakt in Meiringen (SUI) am kommenden Wochenende wartet der erste Gradmesser auf die KVÖ-AthletInnen. Weitere Höhepunkte sind die Europameisterschaften im Lead und Speed in Campitello di Fassa (ITA) Ende Juni und die Europameisterschaft im Bouldern in München (GER) im August.

Innsbruck: Seit Anfang Dezember befinden sich die AthletInnen in der Vorbereitungsphase. Am nächsten Wochenende werden die Karten erstmals auf den Tisch gelegt: in der Schweiz beginnt die Kletter-Weltcupsaison 2017, die insgesamt 23 Weltcups umfasst (8 Lead, 8 Speed und 7 Boulder). Zum zweiten Mal in Folge wird der erste Wettkampf der Serie in Meiringen stattfinden. Der Kletterverband Österreich hat für den Auftakt 7 Damen und 7 Herren nominiert. Angeführt wird das Team von Anna Stöhr, Katharina Saurwein und Jakob Schubert. Katharina Posch bringt vom Vorstieg viel Erfahrung mit und wird zum ersten Mal fast die komplette Bouldersaison bestreiten. Max Rudigier zeigte in der Vorbereitung ansprechende Leistungen und wird den Bewerb in Meiringen nutzen, um auf internationalem Niveau Erfahrung zu sammeln. 8 von 14 AthletInnen sind jünger als 21 Jahre: Bei den Damen sind die Nachwuchshoffnungen Franziska Sterrer, Hannah Schubert, Johanna Färber und Julia Pinggera gemeldet; bei den Herren starten Jan-Luca Posch, Florian Klinger, Georg Parma, Matthias Erber und Elias Weiler. Sie sollen in Hinblick auf die Heim-WM 2018 in Innsbruck nach einer vielversprechenden Saison 2016 einen weiteren Schritt nach vorne machen. Berit Schwaiger, Karoline Sinnhuber und Jessica Pilz fehlen verletzt.

Trainingsadaptationen in Hinblick auf Olympia

Im August 2016 wurde entschieden, dass Sportklettern 2020 in Tokio erstmals Teil des olympischen Programms sein wird. Die Medaillenentscheidungen werden nicht in den bekannten Einzeldisziplinen, sondern in einem Kombinationsformat erfolgen. Dies erfordert von allen AthletInnen, die sich für Tokio qualifizieren möchten, Adaptionen im Training. Deshalb hat der KVÖ einen siebenköpfigen Olympiakader nominiert, der sich ab sofort gezielt der Vorbereitung für Tokio 2020 widmet.

Die Perspektive auf Olympia schlägt sich auch im Starterfeld von Meiringen nieder, wo zwei Vorstieg-Spezialistinnen, Hannah Schubert und Katharina Posch, im Hinblick auf 2020 im Bouldern Fuß fassen wollen.

"Es ist ein großes Ziel von mir, in Tokio dabei zu sein. In den nächsten Jahren möchte ich bestmöglich versuchen, in zwei Disziplinen vorne dabei zu sein, um mich zu qualifizieren. Da ist es wichtig, jetzt schon Erfahrung zu sammeln und viele Boulderbewerbe zu machen, um zu sehen was noch fehlt und was schon gut ist", erklärte Katharina Posch.

Die AthletInnen werden auch vermehrt Speed trainieren: "Die Route zu automatisieren ist im Speed das Um und Auf. Deshalb werde ich vermehrt diese Automatismen trainieren um perfekt auf 2020 vorbereitet zu sein", so Kombinationseuropameister Jakob Schubert.

Neuerungen: Regeländerungen im Vorstieg und Bouldern

Sowohl im Bouldern als auch im Vorstieg gibt es ab 2017 kontroverse Regeländerungen: "Die Zeit in den Finalrunden wird reduziert. Vor allem im Hinblick auf TV-Übertragungen war das Ziel des Weltverbandes, die Länge der Finalrunden zu verkürzen. Im Vorstieg stehen im Finale nicht mehr acht, sondern nur noch sechs Minuten zur Verfügung. Die "4+ - Regel", die den AthletInnen beim Bouldern erlaubte, ihren Versuch auch nach dem Ablauf der 4 Minuten zu Ende zu bringen, wurde ebenfalls abgeschafft. Ab heuer gilt: Innerhalb von 4 Minuten muss das Boulderproblem gelöst sein. Wir sind sehr gespannt wie sich das auswirkt und hoffen, dass es nicht zum Nachteil der AthletInnen ist", so KVÖ-Sportdirektor Heiko Wilhelm.

Anna Stöhr in Top-Form

Besonders gut fühlt sich derzeit Anna Stöhr. Nachdem sie sich im Traininglager in Frankreich Mitte Februar verletzt hatte, konnte sie Anfang März wieder voll ins Training einsteigen. Auf eine starke Vorstellung beim StudioBloc Masters in Pfungstadt (GER) folgte am vergangenen Wochenende eine Ausnahmeleistung am Fels in der Schweiz, die sie optimistisch auf die neue Saison blicken lässt: "Ich bin im Moment wie beflügelt. Nach dem Wochenende fühle ich mich jetzt wirklich topfit und hoffe, dass ich auch im Wettkampf zeigen kann, was ich draufhabe. Es wird sicher spannend zu sehen, wie ich das zeitlich kompakte Programm in Meiringen verkrafte. Aber ich fühle mich sehr gut und freue mich auf den Start." Für Stöhr zählen die Japanerinnen Miho Nonaka und Akyio Noguchi, sowie Shauna Coxsey und die jungen Janja Garnbret und Stasa Gejo heuer zu den Favoritinnen.

Katharina Saurwein, die heuer bereits in ihre 15. Weltcupsaison startet, konnte in den letzten Wochen aufgrund einer Krankreit nur eingeschränkt trainieren. "Aufgrund der suboptimalen Vorbereitung in den letzten Wochen habe ich keine allzu hohen Erwartungen an Meiringen. Mein großes Saisonziel ist die Boulder-EM Ende August in München, auf die ich meine gesamte Vorbereitung auslege."


Bundesleistungszentrum und Junioren-WM 2017

In sechs Wochen eröffnet das neue Kletterzentrum Innsbruck, in dem sich das Bundesleistungszentrum des Kletterverband Österreich befinden wird. Die Kletteranlage setzt neue Maßstäbe in Bezug auf Größe, Architektur und Qualität, wodurch die KVÖ-AthletInnen sich perfekt auf die bevorstehenden Großereignisse (Junioren-WM 2017, Kletter-WM 2018 und Tokio 2020) vorbereiten können. 

Vom 30. 08. 2017 bis zum 10. 09. 2017 finden in Innsbruck die Jugend- und Junioren-Weltmeisterschaften im Lead, Bouldern, Speed, sowie im olympischen Kombinationsmodus statt. Es werden etwa 1300 Athleten sowie über 300 Betreuer und Offizielle aus 65 Nationen erwartet. Das Event wird vom Kletterverband Österreich veranstaltet und findet im neuen Kletterzentrum Innsbruck statt. 

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