100 Tage bis zur olympischen Kletter-Premiere

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In genau 100 Tagen werden die Olympischen Spiele in Tokio eröffnet. Sportklettern wird dabei seine olympische Premiere feiern, in der Kombination werden von 3. bis 6. August bei Damen und Herren Medaillen vergeben. Jessica Pilz (ÖAV Haag) und Jakob Schubert (ÖAV Innsbruck) werden Österreich vertreten, die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren.

„Die Olympischen Spiele sind seit Beginn des Jahres in jedem Training spürbar. Die Herausforderung besteht darin, drei Disziplinen unter einen Hut zu bringen – auch schon im Vorfeld im Training. Wenn im Sommer keine Spiele wären, würde ich jetzt niemals Speed trainieren“, beschreibt Pilz.

 

In Tokio werden Medaillen in der „Olympischen Kombination“ vergeben. Dieser Bewerb wurde im Jahr 2017 eigens für die Olympischen Spiele ins Leben gerufen, bei den bisherigen zwei Weltmeisterschaften setzte es drei Medaillen für das KVÖ-Team: Schubert gewann bei der Premiere 2018 in Innsbruck Gold, holte ein Jahr später in Hachioji (JPN) Silber. Pilz jubelte in Innsbruck über die Bronzemedaille.

 

„Will in der Form meines Lebens sein“

 

„Die Olympischen Spiele sind natürlich das große Ziel. Ich habe das letzte Jahr genutzt und arbeite hart dran, um im Sommer in der Form meines Lebens zu sein. Wir haben ja den Großteil der Olympia-Vorbereitung bereits letztes Jahr absolviert. Da haben viele Dinge super funktioniert, von daher haben wir versucht, viele Teile ähnlich zu machen“, so Schubert.

 

Die Verschiebung um ein Jahr hat der 30-jährige Innsbrucker genutzt, um nochmals alle Ressourcen auszuschöpfen: „Ich habe mich sicherlich weiterentwickelt, bin vor allem ein schlauerer Kletterer geworden.“

 

Mobile WM-Wand als Faktor

 

Nichts dem Zufall überlassen wird auch in der Vorbereitung auf Tokio. Deshalb wurde vor wenigen Wochen, wie schon letztes Jahr, die mobile Boulder-Wand der WM 2018 temporär in der Leichtathletik-Halle neben dem Bundesleistungszentrum im Kletterzentrum Innsbruck aufgebaut. Pilz und Schubert holen sich an jener Wand, die der Olympia-Wand in Tokio ähnelt, den Feinschliff für die Spiele.

 

Pilz: „Jede Boulder-Wand ist anders und hat ganz eigene Tücken. Die WM-Wand in Innsbruck ist der in Tokio aber ähnlich, in der Vorbereitung hilft uns das enorm. Wir können so den Faktor Überraschung minimieren und vielleicht ähnliche Boulder wie bei den Spielen simulieren.“

 

Möglich machte den Aufbau in der LA-Halle die gute Kooperation mit dem Tiroler Leichtathletik-Verband sowie der involvierten Institutionen Olympiaworld, Stadt Innsbruck und Land Tirol. „Es freut mich sehr, dass wir auch heuer wieder die Möglichkeit nutzen können, unsere mobile WM-Wand von 2018 - vorübergehend bis zu den Spielen - in der LA-Halle in Innsbruck zu installieren, um gezielt darauf zu trainieren und regelmäßig Wettkampfsimulationen zu machen. Danke an den TLV die OSVI sowie Stadt und Land, dass die Umsetzung so rasch und unkompliziert geklappt hat“, bedankt sich KVÖ-Sportdirektor Heiko Wilhelm stellvertretend.

 

Premiere in Tokio, neues Format in Paris

 

In den nächsten Wochen und Monaten biegt die „Road to Tokyo“ in die Zielgerade ein, Österreichs Olympia-Duo will bei den anstehenden Weltcup-Stationen Selbstvertrauen tanken. Besonders trickreich ist das olympische Kombinationsformat, das bis Tokio nicht mehr zur Austragung kommen wird. KVÖ-Nationalcoach Reinhold Scherer erklärt: „In der Vorbereitung müssen wir die drei Disziplinen Bouldern, Lead und Speed einfließen lassen. Das ist teilweise, wie wenn ein Leichtathlet für einen 100-Meter-Sprint und gleichzeitig für einen 10-Kilometer-Lauf trainiert. Bislang ist uns die Balance aber gut gelungen.“

 

In Paris 2024 wird das Format dann auf neue Beine gestellt: Für den Speed-Bewerb werden eigene Medaillen vergeben, Bouldern und Lead bilden die neue Kombination. Heiko Wilhelm: „Jede der drei Disziplinen hat ganz eigene Herausforderungen, es ist eigentlich kaum möglich, in allen auf Weltklasse-Niveau zu sein. Ziel für die Olympischen Spiele muss sein, unseren Sport in all seinen Facetten zu präsentieren. Das heißt, langfristig alle drei Disziplinen als eigene Medaillenentscheidung dabei zu haben. Mit einer Medaillenentscheidung mehr pro Geschlecht kommen wir unserem Ziel einen wichtigen Schritt näher.“

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