Der Wettkampfsport
Vor allem die Vielfältigkeit des Klettersports ist Grund für seine ständig steigende Beliebtheit. Sei es beim Vorstiegsklettern, beim Bouldern oder beim Speedklettern, alle Disziplinen des Wettkampfsports stellen unterschiedliche Anforderungen an die Athlet:innen:
Vorstiegsklettern
Das Vorstiegsklettern ist wohl die bekannteste Disziplin des Kletterns und seit mehr als 30 Jahren im Wettkampfsport etabliert. Geklettert wird mit Seil an bis zu 25 Meter hohen Kunstwänden, was ein großes Maß an Kraftausdauer verlangt. Ziel hierbei ist es, in einer zuvor gebauten Route innerhalb eines festgesetzten Zeitlimits so hoch wie möglich zu klettern. Sieger:in ist der-/diejenige, der/die am weitesten klettert.
Bouldern
Bouldern bedeutet grundsätzlich klettern in Absprunghöhe und das ohne Seil, wobei Weichboden die Stürze abfangen. Beim Bouldern geht es primär um die Bewältigung schwerer Einzelzüge und kniffliger Bewegungsabläufe. Koordination, Beweglichkeit und Maximalkraft werden in hohen Maße gefordert. Ziel in dieser Disziplin ist es, innerhalb eines Zeitlimits möglichst viele Boulderprobleme in möglichst wenigen Versuchen zu schaffen.
Speedklettern
Wie der Name schon sagt, entscheidet die Geschwindigkeit über Sieg oder Niederlage. Im Verlauf eines Wettkampfs wird über mehrere KO-Runden der Sieger ermittelt, was nicht nur Schnelligkeit, sondern auch Ausdauer erfordert. An der für internationale Bewerbe vorgesehenen standardisierten Speedwand ist es auch möglich, Weltrekorde zu erreichen.
Paraclimbing
Paraclimbing bezeichnet das Klettern für Menschen mit Körper- und Sinnesbehinderungen.
Die Athletinnen und Athleten werden je nach Art und Ausprägung ihrer Einschränkung in verschiedene Kategorien eingeteilt und innerhalb dieser können sie sich mit anderen messen.
Die ersten IFSC Paraclimbing Weltmeisterschaften fanden 2011 in Arco (ITA) statt. Seitdem gewinnt diese Disziplin immer mehr an Bedeutung und fasziniert Zuseher:innen aus aller Welt.
Klettern bei den Olympischen Sommerspielen
Das Sportklettern feierte sein olympisches Debüt bei den Olympischen Spielen in Tokio 2020 (Austragung 2021). Es wurde ein Kombinationsformat gewählt, das die Disziplinen Bouldern, Lead und Speed in einem einzigen Wettbewerb zusammenfasste.
In den Spielen von Paris 2024 wurde Sportklettern in einem neuen Format ausgetragen, indem Speed als eigenständiger Wettbewerb stattfand, während Bouldern und Lead weiterhin kombiniert blieben. Für die Olympischen Spiele in Los Angeles 2028 wird eine weitere Neuerung in Kraft treten: Es wird erstmals drei unabhängige Medaillensätze geben, jeweils einen für Bouldern, Lead und Speed.
Eine weitere bedeutende Entwicklung ist die erstmalige Aufnahme des Paraclimbing in die Paralympischen Spiele in LA2028, mit acht Medaillenentscheidungen und insgesamt 80 internationalen Athlet:innen, gleichmäßig auf Frauen und Männer verteilt.