„Das spornt mich an!“

Wer sich mit dem heimischen Klettersport auseinandersetzt, kommt am Namen Užnik definitiv nicht vorbei.

Nicolai (SV St. Johann i.R.) Užnik genießt seit einigen Jahren einen sehr guten Ruf und zählt zur absoluten rot-weiß-roten Kletterelite. Der 21-jährige Kärntner konnte 2020 seinen ersten Boulder-Staatsmeistertitel einfahren sowie beim Heimweltcup in Innsbruck 2021 erstmals bei einem Boulder-Weltcup ins Finale klettern. Im Vergleich zu Nicolai hatte seinen kleineren Bruder Timo (SV St. Johann i.R.) vor dieser Saison wohl noch kaum jemand am Radar. Doch der 15-Jährige legte eine beeindruckende Saison hin, wusste auf hohem Niveau zu begeistern und ist mit Sicherheit ein Versprechen für die Zukunft. Wenig verwunderlich, dass auch die Saisonbilanz des Nachwuchstalentes rundum zufrieden ausfällt.

 

Zwei emotionale Highlights

 

„Besser hätte die Saison nicht laufen können. Wenn ich ehrlich bin, war sie besser, als ich mir das vorgestellt habe. Aufgrund der Corona-Pandemie waren wenige Wettkämpfe und ich wusste nicht genau, wo ich stehe – daher bin ich ohne Erwartungen in das Wettkampfjahr gegangen. Neben einem Europacup war die Jugend-Europameisterschaft in Perm eigentlich mein erster richtiger Bewerb. Dass es dort so gut läuft und ich mit einer Vorstieg-Goldmedaille nach Hause fahre, ist einfach unbeschreiblich. Ich habe wirklich eine Zeit lang gebraucht, bis ich das realisieren konnte. Und dann war da noch die Weltmeisterschaft, wo ich mit Bronze in der Kombination nachlegen konnte – das war einfach der Wahnsinn“, strahlt Užnik, als er von seiner beeindruckenden Saison berichtet, und ergänzt: „Es ist nicht selbstverständlich, dass man in so jungen Jahren schon die Möglichkeit hat, um Medaillen zu klettern. Es wird nicht jedes Jahr so erfolgreich werden können. Ich bin sehr stolz, auf das, was ich erreicht habe. Es wird aber ein wenig dauern, bis man das alles wertschätzen kann.“ Die Medaillen haben bei Timo, den seine lebenslustige und spontane Art auszeichnet, einen Ehrenplatz erhalten. In seinem Zimmer sind sie sorgfältig nach nationalem und internationalem Edelmetall auf einem Holzbrett aufgehängt. Sowohl die Jugend-Europameisterschaft in Perm (RUS), als auch die Jugend-Weltmeisterschaft in Voronezh (RUS) waren bislang die emotionalsten Bewerbe seiner noch jungen Karriere, die auch in Zukunft einen enormen Stellenwert einnehmen werden.

 

„Ich muss einfach geduldig bleiben“

 

2021 hat sich für den Kärntner zu einem richtigen Kletter-Flow entwickelt und es ist eines zum anderen gekommen. Grundsätzlich war es das erste Jahr mit internationalen Bewerben. „Ich muss einfach geduldig bleiben. Aber ich denke, ich habe das ganz gut in den Griff bekommen. Wenn das gelingt und ich von Verletzungen verschont bleibe, wird auch die neue Saison gut werden. Da ich von der U16 in die U18 aufsteigen werde, habe ich keine großen Erwartungen. Vielmehr lasse ich mich überraschen, der Sprung ist logischerweise ein großer“, so Užnik.

 

Wenig verwunderlich, dass der 15-Jährige durch seinen älteren Bruder zum Klettern gekommen ist. Timo hat schnell Gefallen daran gefunden und ist mit diesem Sport praktisch groß geworden. Auch wenn der Kärntner immer schon Spaß am Klettern hatte, hat es sich erst vor dieser Saison so richtig herauskristallisiert, dass es in eine professionelle Richtung gehen wird. „Ich war mir da nie so sicher, was ich wirklich machen möchte. Aber es ist dann richtig gut gelaufen für mich und ich habe gemerkt, dass ich großes Potential habe, und dass ich das wirklich möchte“, erklärt der Kärntner.

 

Vorbild in der eigenen Familie

 
Die beiden Brüder haben gemeinsam immer viel Zeit in der Kletterhalle verbracht und oftmals miteinander trainiert. Dabei profitierte Timo oftmals von den wertvollen Tipps und den bereits gesammelten Erfahrungen von Nicolai. „Er ist die wichtigste Person für mich und mein engster Vertrauter. Ich bekomme oft gutes Feedback, das versuche ich dann umzusetzen. Nicolai schaut sehr viel meiner Bewerbe im Livestream an, danach telefonieren wir sofort und reden darüber. Das ist unglaublich wertvoll für mich. Wir kommunizieren sehr viel und es ist einfach harmonisch zwischen uns beiden“, berichtet der 15-Jährige, der einen ähnlichen Kletterstil wie sein Bruder verfolgt und demnach sehr viele gleiche Stärken, aber auch Schwächen aufweisen kann.

 

Maltatal im persönlichen Ranking weit oben

 

Auch wenn Užnik hauptsächlich in Kärnten trainiert und dort das Bundesoberstufenrealgymnasium mit Schwerpunkt Sport besucht, ist er oftmals in Innsbruck bei seinem Bruder zu Besuch und verlegt dann kurzerhand das Training in das Kletterzentrum Innsbruck. Und wenn einmal nicht ein „normales Training“ auf dem Programm steht, ist der Kärntner gerne am Felsen im Maltaltal unterwegs und schöpft für seinen Alltag viel Kraft. „Die Felsen und das Bouldern in der Natur haben es mir angetan. Wenn man dann noch mit coolen Leuten dort ist, dann macht das extrem Spaß. Das ist in meinem persönlichen Ranking sehr weit oben. Speziell wenn es kühler ist, macht das Bouldern draußen unglaublich viel Freude. Ich genieße dann jede Sekunde“, schwärmt Jugend-Europameisterschaft-Goldmedaillengewinner im Vorstieg. „Medaillen zu gewinnen, spornt mich an. Daher habe ich das jedes Jahr so als meine hohen Ziele definiert. Das ist mein täglicher Antrieb!“ 

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