Drei Säulen, eine Leidenschaft

Maya Klaunzer ist 19 Jahre alt, studiert seit eineinhalb Jahren Sportwissenschaften an der Universität Innsbruck, ist eine mehr als aufstrebende Kletterin und arbeitet nebenbei noch als Trainerin für die ganz Kleinen.

Man sieht, im Leben der Osttirolerin dreht sich alles um Sport und das Klettern. Wenn sie über ihre Sportart spricht, leuchten die Augen, der Grinser ist nicht zu übersehen und die Begeisterung steckt an.

 

„Ich habe vor drei Jahren den Übungsleiter gemacht und helfe seitdem mit dem Kindertraining. Es ist ziemlich cool, wenn man seine Sportart aus drei verschiedenen Perspektiven sehen kann. Zum einen aus der Sicht der Sportlerin, zum anderen aus der der Trainerin und dann fließt noch der Wissenstand von meinem Studium hinein. Eine für mich perfekte Kombination. Ich habe im Klettersport meine große Leidenschaft gefunden. Mir taugt es an mir selber zu arbeiten, fit zu sein und stelle mich gerne jeder Herausforderung. Ich habe unglaublich viel Spaß, liebe es über die Problemstellungen an der Wand nachzudenken und mich an mein Limit zu pushen“, verrät Klaunzer.

 

„Trainiert wie eine Verrückte“

 

Apropos Herausforderung: Mit 12 Jahren hat die Lienzerin den Schalter endgültig umgelegt und wollte so richtig durchstarten. Auf ihrem Weg nach oben wurde sie, genauso wie viele andere Sportler:innen, vom Corona-Virus und den verhängten Lockdowns stark gebremst: „Natürlich war das zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Ich habe lange überlegt, wie ich mit der Situation umgehen soll. Daraufhin haben wir zusammen einen großen Raum in unserem Haus umgebaut und eine kleine Kletterwand implementiert sowie mit vielen Geräten ausgestattet. Ich habe trainiert wie eine Verrückte und habe jeden Tag viele Stunden alleine bzw. mit meinem Papa darin verbracht. Es war oftmals eine zähe Angelegenheit, aber jede Stunde hat sich bezahlt gemacht. Ich wurde körperlich unglaublich fit und auch im mentalen Bereich bin ich aus dieser Zeit gestärkt herausgekommen.“ In dieser Zeit war Klaunzer noch nicht einmal im Landeskader, das hat sich aber nach dieser Phase schnell geändert und ihr Karriereweg ging weiter steil nach oben.

 

Klare Zukunftsplanung

 

2023 ging dann ein großer Wunsch, der jahrelang unerreichbar schien, in Erfüllung. Aufgrund der starken Leistungen und einem siebten Platz bei ihrem zweiten Boulder-Europacup in der Allgemeinen Klasse im spanischen Liebana bekam die 19-Jährige die Möglichkeit am Heimweltcup teilzunehmen. „Das hätte ich mir nie erträumen lassen. Es war immer ganz weit weg für mich, aber die Freude war dann natürlich sehr groß. Das Ergebnis war aus meiner Sicht leider nicht so gut, aber so ist das dann hin und wieder. Aber ich bin mit dem letzten Jahr mehr als zufrieden. Ich bin ja mit zwei Verletzungen hineingestartet, von daher ist nicht alles so wie geplant gelaufen. Ich habe dann aber doppelt so hart an mir gearbeitet – es ist schön, wenn man dann am Ende dasteht und mit Stolz sagen kann, es hat sich ausgezahlt“, blickt die Osttirolerin zurück und gibt einen kleinen Ausblick: „Das Training läuft momentan ziemlich gut, ich nehme es auch richtig ernst. Bezüglich der Ziele möchte ich nicht zu wie nach vorne blicken. Zuerst muss ich beim ersten A-Cup und den Simulationen abliefern. Das sind gleich die wichtigsten Bewerbe für mich. Je besser es läuft, umso mehr Startplätze kann ich mir erarbeiten. Das ist am Ende eine einfache Rechnung.“

 

Doch wohin soll die Reise gehen? „Ganz ehrlich, ich hoffe, dass ich mich so weiterentwickeln kann, wie es in den letzten Jahren der Fall ist. Ich möchte meine Skills, in den Bereichen, wo noch Luft nach oben ist, verbessern und meinen Weg gehen. Ich freue mich auf jeden Tag und jede Herausforderung. Ich will sie annehmen und damit wachsen und meinen Traum vom Klettern konsequent leben und fortführen.“

 

Community als wichtiger Rückhalt

 

Klaunzer, die am Dienstag (23. Jänner) ihren 20. Geburtstag feiert, ist seit vielen Jahren Mitglied des Osttiroler Vereins K.I.O.T. und kann dort ihre Passion mit vielen anderen begeisterten Menschen teilen. „Ich habe es schon immer cool gefunden, dass mich die K.I.O.T.-Crew schon früh zum Klettern mitgenommen, supportet und motiviert hat. Es macht viel aus, ob du Leute hast, die mit dir klettern. Da pusht sich jeder gegenseitig und das gibt einem Rückhalt. Die Community dort ist spitzenmäßig und der Spirit ist einmalig. Dafür bin ich sehr dankbar!“, gibt die Lienzerin, die in ihrer Heimat gerne in den Bergen unterwegs ist und in der Natur viel Kraft und Energie tankt, einen kleinen Einblick.

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