Schauplatz der Vorstiegs-Qualifikation war die Freiluft-Wand am Haneol Plaza in Seoul. Fünf österreichische Kletter-Asse gingen auf den beiden Quali-Routen an den Start, das Ziel: Ein Platz in den Top-24, der den Aufstieg ins Semifinale bedeutet. Bei den Herren war Jakob Schubert der einzige KVÖ-Athlet, der sechsfache Weltmeister meisterte seine Aufgabe souverän.
Schubert: „Nach wie vor einiges möglich“
Mit 28+ und 44 Griffen belegte der 34-jährige Innsbrucker Rang acht. „Das Wichtigste ist, dass ich in der nächsten Runde bin. Ganz zufrieden bin ich mit meiner Leistung nicht, die Wand ist nicht sehr steil, dadurch ist es unangenehm. Als Favorit will man kontrolliert klettern, das war nicht möglich, deswegen hat es sich sehr verkrampft angefühlt“, so sein Fazit.
Die Medaillen werden am Freitag vergeben, wenn im KSPO-Dome Semifinale und Finale stattfinden. Schubert: „Ich bin froh, dass wir jetzt eine Verschnaufpause haben. Für das Semifinale und Finale geht es in die Halle, der Standortwechsel ist sicher nicht schlecht. Es ist nach wie vor einiges möglich. Jetzt heißt es zuerst im Bouldern und Para-Climbing die Teamkolleg:innen anfeuern.“
Pilz: „Reise hat sich nicht gelohnt“
Bei den Damen kam es zu einer Überraschung – jedoch aus rot-weiß-roter Sicht zu einer unerfreulichen. Jessica Pilz verpasste den Aufstieg in die nächste Runde. Die Olympia-Bronzemedaillengewinnerin, die lange Zeit wegen einer Handverletzung pausieren musste und erst vor wenigen Wochen ihr Comeback gefeiert hatte, belegte mit 24+ und 32 Griffen Rang 28.
„Ich habe schon gehofft, ins Semifinale zu klettern – nach den letzten Weltcups wusste ich aber, dass es knapp werden könnte. In der ersten Route bin ich leider überhaupt nicht hineingekommen, bei der ersten schwierigen Schlüsselstelle hat mir die Maximalkraft gefehlt und dann war es früh vorbei. In der zweiten Route war es besser, aber der Rückstand war bereits zu groß“, meint die 28-jährige Niederösterreicherin, für die die WM damit beendet ist. „Die Reise hat sich leider nicht gelohnt, aber das kann man im Voraus nicht wissen. Es ist schade, ich wäre gerne noch mindestens einmal geklettert.“
Oblasser und Pötzi weiter
Mit WM-Debütantin Flora Oblasser (16.) und Mattea Pötzi (18.) haben es zwei Österreicherinnen ins Semifinale geschafft. Oblasser holte 29 und 31+ Griffe, trotz gesundheitlicher Probleme. „Ich bin mit relativ niedrigen Erwartungen reingegangen. Ich wollte die Qualifikation einfach irgendwie überstehen. Auf der ersten Tour war es schwierig, auf der zweiten etwas besser. Jetzt haben wir ein paar Tage Erholung, ich hoffe, dass es bis zum Finaltag besser wird und ich es mehr genießen kann.“
Auch Pötzi ging nicht in Vollbesitz ihrer Kräfte an den Start und erreichte 30+ bzw. 28+ Griffe. „In der ersten Route bin ich gut geklettert, das hat mich gerettet. Dann war nicht mehr viel Energie da, aber ich bin froh, dass ich die Quali überstanden habe. Am Freitag bin ich hoffentlich fit und kann angreifen.“ Julia Fišer schied als 39. aus.
Am Dienstag bestreiten Damen und Herren die Qualifikation im Bouldern, Österreich ist durch Lea Kempf, Sandra Lettner und Flora Oblasser bzw. Jan-Luca Posch und Julian Wimmer vertreten.