Ein echter Wiener geht nicht unter

Jugend

Es sollte nicht sein. Ilja Auersperg schrammte bei der IFSC Jugend-EM im Bouldern in Graz als Vierter haarscharf an einer Medaille vorbei. Der junge Wiener weiß, was er in Zukunft besser machen muss.

„Mentaltraining“, schnaufte Auersperg nach dem U18-Finale. Wie schon letztes Jahr bei der Jugend-EM in Perm war der 16-Jährige in Graz im Blech-Pech. Wieder war es knapp. In der Qualifikation (Erster) und im Semifinale (Zweiter) lief es optimal, im Finale der Top-8 wirkte Auersperg verkrampft.

 

„In der Vorrunde ist es so gut gelaufen, dass ich mir im Finale selbst sehr viel Druck gemacht habe. Dadurch konnte ich nicht frei klettern, dann sieht man, was passiert. Von der Fitness her wäre es deutlich besser gegangen, der Kopf hat nicht mitgespielt. Daran muss ich arbeiten“, erklärte der Schüler des BORG 3 Landstraße.

 

Training macht sich bezahlt

 

Trotz der bitteren Platzierung konnte Auersperg auch Positives aus Graz mitnehmen. „Quali und Semifinale waren super, auch im Finale hatte ich gute Momente. Ich kann stolz auf mich sein, aber die Enttäuschung überwiegt. Nächstes Mal spielt der Kopf dann hoffentlich auch mit.“

 

Bei der Jugend-EM beweis Auersperg einmal mehr, dass er in seiner Altersklasse zu den Besten zählt. Schon bei seinem Weltcup-Debüt in Innsbruck im Juni zeigte er mit Rang 35 auf - im zarten Alter von damals noch 15 Jahren. „Ilja hat sich in dieser Saison noch einmal enorm gesteigert. Er war schon immer ein intuitiver und geschmeidiger Kletterer, jetzt hat er in Sachen Fitness einiges dazugelegt“, lobte auch KVÖ-Nationalcoach Katharina Saurwein.

 

Auersperg stimmte zu: „Ich habe im Training Vollgas gegeben und viele Kraft-Boulder absolviert. Dadurch ist es schnell bergauf gegangen. Jetzt fühle ich mich körperlich so gut wie nie zuvor.“

 

Ein echter Wiener geht nicht unter

 

Apropos Training. Dieses absolviert Auersperg in Wien – und ist damit nach wie vor einer der wenigen Nachwuchs-Spitzenleute aus dem Osten Österreichs.

 

„Ich trainiere in einer kleinen Halle im ersten Bezirk in Wien. Dort habe ich nicht viel, nur eine kleine Wand. Das ist nicht ganz optimal, aber ich bin vier bis fünf Mal die Woche dort. Nebenbei gehe ich in eine andere Halle mit verschiedenen Bouldern, um koordinativ zu trainieren“, so Auersperg, der zwar in einer Klettergruppe gemeldet ist, zumeist aber allein trainiert.

 

Die Liebe zum Klettern wurde ihm quasi in die Wiege gelegt. „Mein Vater ist Kletterlehrer, dadurch bin ich schon als Kind viel geklettert. Mit 12 Jahren habe ich mir gedacht, dass ich es in Angriff nehmen möchte. Dann bin ich in die Trainingsgruppe gekommen und habe vier Mal pro Woche trainiert. 2018 habe ich meinen ersten nationalen Wettkampf bestritten und bin direkt auf Platz sieben gelandet. Dann ging es stetig bergauf.“ 2020 kürte er sich in seiner Altersklasse zum Österreichischen Meister.

 

Schule - und dann?

 

Genug hat Auersperg noch lange nicht. „Eines Tages will ich im Weltcup mitmischen, 8c bouldern und 9a+ vorsteigen“, so seine Ziele. Zunächst heißt es aber: Schule statt Kletter-Weltcup. Der Wiener kommt nach den Sommerferien in die sechste Klasse, hat somit noch drei Jahre Schule vor sich.

 

Für die Zukunft lässt er sich alle Optionen offen: „Man muss schauen, wie sich das mit dem Klettern entwickelt. Studieren ist auf jeden Fall eine Option, vielleicht ja in Innsbruck. Dort kann man Training und Studium sicher am besten kombinieren.“

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