Posch reiste nach einer starken Weltcup-Saison mit vier Top-20-Platzierungen (einmal Top-10) nach Südkorea. Der 27-jährige Tiroler erreichte in seiner Gruppe auf den fünf Quali-Bouldern zwei Tops und zwei weitere Zonen, mit 69,9 Punkten stieg er als 13. ins Halbfinale der Top-24 auf.
„Es war herausfordernd, weil die Qualifikation nicht optimal geschraubt war. Zwei von fünf Bouldern musste man machen, Fehler war keiner erlaubt. Dass mir das gelungen ist, ist schon sehr lässig“, freut sich der Polizeisportler, für den es das erste WM-Semifinale ist. „Ich fühle mich so fit wie nie zuvor und bin mit viel Selbstvertrauen in die WM gegangen. Das Halbfinale war das Mindestziel, aber die Runde war komisch und tricky – deswegen ist die Erleichterung groß.“
Pause tut gut
Posch hat nun vier Tage Zeit, um sich für das Halbfinale am Sonntag vorzubereiten und zu erholen. Neben einer Tour durch Seoul („Coole Stadt, gutes Essen“) stehen zwei Trainings und Physioeinheiten auf dem Programm. „Für mich ist die längere Pause gut, weil ich eher damit kämpfe, wenn mehrere Runden hintereinander sind. Ich habe Probleme mit der Haut an den Fingern“, so Posch. Die Devise für das Halbfinale: „Allzu viele Gedanken mache ich mir nicht, ich kann mit viel Selbstvertrauen ins Halbfinale gehen.“
Da Nicolai Užnik aufgrund einer Infektion das Bett hüten muss, war mit Julian Wimmer nur ein weiterer KVÖ-Athlet am Start. Der 20-jährige Tiroler machte seine Sache beim WM-Debüt gut. Mit 64,4 Punkten landete er auf dem undankbaren 25. Platz und verpasste den Aufstieg nur um 0,2 Zähler.
Youngster zeigt auf
Bei den Damen sorgte Flora Oblasser für eine Sensation. Die 17-jährige Tirolerin zeigte eine starke Runde, holte auf den fünf Quali-Bouldern vier Tops und eine weitere Zone und belegte mit 109,0 Punkten Rang sieben – trotz gesundheitlicher Probleme.
„Beim Aufwärmen habe ich schon gemerkt, dass es besser geht als gestern. Den ersten Boulder konnte ich schnell lösen, da ist der Knopf aufgegangen“, freut sich der Youngster. Oblasser, als einzige KVÖ-Athletin im Vorstieg und Bouldern am Start, steht in beiden Disziplinen im Semifinale. „Ich wusste schon, dass ich in beiden Disziplinen das Zeug dazu habe, aber dann kam die Erkrankung dazwischen. Ich bin sehr froh, dass es aufgegangen ist.“
Die ersten Medaillenentscheidungen
Der Finaltag im Vorstieg folgt am Freitag, Bouldern der Damen am Samstag. „Im Vorstieg will ich alles geben. In der Boulder-Runde geht es darum, Erfahrung zu sammeln,“ so Oblasser.
Nicht nach Wunsch verlief die Qualifikation für die beiden weiteren Österreicherinnen: Lea Kempf belegte mit zwei Zonen (19,8 Punkte) Rang 53, Sandra Lettner (19,6 Punkte) landete an der 55. Position.
Am Mittwoch folgen die ersten Medaillenentscheidungen in Seoul. Im Para-Climbing bestreiten Angelino Zeller, Markus Pösendorfer und Linda Le Bon das Finale, Jasmin Plank bestreitet ihr Finale am Donnerstag.