Die in Innsbruck lebende Niederösterreicherin wollte nach ihrer Fingerverletzung beim Heim-Weltcup im Vorstieg ihr Comeback feiern, entschied sich jedoch dagegen. „Ein Start wäre zu riskant für den Finger und macht keinen Sinn.“
Seit mehreren Monaten hat Pilz mit einer Entzündung im Finger zu kämpfen, vor kurzem konnte sie das Training wieder aufnehmen. Hoffnungen auf ein Comeback in Innsbruck-Tirol keimten auf. Die Olympia-Bronzemedaillengewinnerin versuchte bis zur letzten Minute alles, um vor Heim-Publikum zu klettern.
„Es war ein Hin und Her, bis heute Mittag wusste ich nicht, ob ich starten soll. Ich habe dann die Quali-Routen gesehen, weil sie bereits an der Wand sind. Es sind aggressive Griffe, viele Leisten – genau das, was meinem Finger nicht gut tut. Deswegen habe ich mich entschieden, dass ein Start zu riskant wäre und keinen Sinn macht“, erklärt Pilz.
An ihre Top-Form wäre sie ohnehin nicht herangekommen, zu groß ist der Trainingsrückstand. „Der Finger ist viel besser als vor einem Monat. Ich kann wieder trainieren, aber bei weitem nicht die Umfänge, die ich gewohnt bin. Die Entzündung ist besser geworden, aber noch nicht weg. Ich muss leider Geduld haben und es noch mehr ausheilen lassen.“
Besonders bitter sei der Verzicht beim stets mit großen Emotionen verbundenen Heim-Weltcup. „Innsbruck ist ein Highlight im Jahr, da will man dabei sein. Viele Leute haben mich in dieser Woche angesprochen und gefragt, ob ich mitmache. Es tut weh, wenn Leute extra wegen einem Tickets kaufen und dich klettern sehen wollen und man dann nicht starten kann.“
Statt selbst zu klettern, muss Pilz zusehen, wie die Athlet:innen am Samstag (Qualifikation, Halbfinale) und Sonntag (Finale) von tausenden Fans in ihrer Paradedisziplin Vorstieg angepeitscht werden. „Ich war jeden Tag hier, habe mir alle Runden angeschaut – ich bin einfach ein Fan des Sports. Im Bouldern war es nicht ganz so schlimm, weil ich sowieso nicht gestartet wäre. Im Vorstieg wird es am Wochenende sicher nicht ganz so leicht, zuzusehen.“
Gleichzeitig zeigt sich Pilz zuversichtlich, die Kletter-WM in Seoul (KOR) im September in Angriff zu nehmen. „Ich hoffe, dass ich im September voll fit bin und bis dahin den Trainingsrückstand aufholen kann. Wenn es möglich ist, möchte ich jedenfalls vor der WM noch einen Weltcup bestreiten.“