Klarer Fokus und ein spannendes Ziel

Mit den beiden zweiten Plätzen (U16) bei den Nachwuchs-A-Cups im Bloc House in Graz und in der boulderbar Salzburg hat Flora Oblasser (ÖAV Innsbruck) für einen ansprechenden Saisonstart gesorgt, auch wenn 15-Jährige in den letzten Monaten aufgrund einiger krankheitsbedingter Zwangspausen ihr geplantes Trainingspensum nicht voll umsetzen konnte.

„Der Start in das Kletterjahr hat gut gepasst, auch wenn ich beim zweiten A-Cup in der Finalrunde nach dem dritten Boulder aufhören musste. Ich war aufgrund einer Stirn- und Nasennebenhöhlenentzündung nicht ganz fit, habe mich nicht mehr gut gefühlt. Das zieht sich jetzt schon seit Dezember“, erklärt Oblasser. In den nächsten Tagen will die 15-Jährige mit ihrem Trainer Hannes Brunner den Trainingsplan adaptieren und einen Schlachtplan entwerfen, damit sie zum Auftakt der Nachwuchs-Europacups in knapp drei Wochen ihr Potential wieder voll ausschöpfen kann. „Das ist mein erstes Ziel für heuer. Ich will schnell wieder ganz gesund werden. Das ist das wichtige Fundament für die nächsten Wochen.“

 

Doppel-Gold macht Lust auf mehr

 

Und was das heimische Klettertalent im Vollbesitz ihrer Kräfte leisten kann, weiß man nicht erst seit dem Gewinn der beiden Goldmedaille bei den Nachwuchseuropameisterschaften im Bouldern in Graz sowie im Vorstieg in Augsburg (GER). Wenig verwunderlich, dass es auch 2023 mit Edelmetall bei den nächsten beiden Großereignissen klappen soll. „Ich möchte mich heuer unbedingt für die Welt- und Europameisterschaft qualifizieren und dort um die Medaillen mitkämpfen. Bei der Weltmeisterschaft in Dallas war ich letztes Jahr nicht dabei, von daher ist das heuer mein großes Ziel. Druck mache ich mir aber keinen. Wenn ich gut klettere, dann kommen die Ergebnisse von selbst – das hat man auch in der Vergangenheit gesehen“, gibt die Tirolerin in ihrer ruhigen Art zu Protokoll. Die große Erwartungshaltung wird aber auch oftmals von außen geschürt, diese lässt Oblasser aber kalt: „Ich nehme die vielen positiven Meinungen als große Wertschätzung für meinen bisherigen Weg und meine Erfolge gerne an. Ich habe keine Ahnung, wie gut ich wirklich werden kann. Das wird man dann in Zukunft sehen. Mein Ziel ist es aber schon, dass ich bald einmal in einem Weltcup starte. Ich trainiere so gut es geht und ich bin von meinem Weg überzeugt. Daher sehe ich das alles sehr entspannt und beschäftige mich auch nicht zu sehr damit.“

 

„Es wird nie langweilig

 

Bei Flora Oblasser passt die Redewendung „Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm“ wie die Faust aufs Auge. Mit gerade einmal vier Jahren hat sie ihren ersten Klettererfahrungen gemacht. Ihre Eltern haben vor vielen Jahren eine Kletterfirma namens Squadra gegründet, die sich mit der Herstellung von Klettergriffen beschäftigt. Da auch ihr Vater ein leidenschaftlicher Kletterer ist, war es naheliegend, dass die Tochter auch langsam in den Klettersport hineinwächst. „An meinen ersten Wettkampf kann ich mich noch gut erinnern. Ich war acht Jahre alt und habe beim Tirol Cup im Lead teilgenommen. Es hat am Ende keine Wertung gegeben, das hat mich damals richtig gestört. Es gab somit keine Siegerin. Ich liebe den Wettkampf und den direkten Vergleich, da gehört dann das Ranking logischerweise dazu“, berichtet Oblasser und ergänzt: „Ich mag einfach die vielen verschiedenen Facetten des Kletterns, egal ob in der Halle oder am Felsen. Jeder Boulder und jede Route sind verschieden und haben sozusagen ihre eigene Note. Es wird nie langweilig, man sieht immer etwas Neues und stellt sich den Herausforderungen. Ein sehr spezieller Reiz, der es besonders macht.“

 

Luft nach oben

 

Gemeinsam mit ihren Teamkolleginnen Sina Willy, Jakoba Rauter und Flora Geiswinkler hat sich das Nachwuchs-KVÖ-Team zu einer eingeschworenen Gruppe mit einem tollen Spirit entwickelt. „Das ist mein enges Umfeld und das sind meine Freundinnen. Neben dem Training unternehmen wir, wenn es der Zeitplan und die Schule zulässt, auch gerne abseits des Kletterns einige Dinge. Ich fühle mich hier sehr wohl und kann meine Leidenschaft zum Klettersport sehr gut entfalten“, sagt die 15-Jährige, die im Winter gerne mit dem Snowboard die Pisten unsicher macht. Apropos Training, da gibt es für das Kletter-Ass für 2023 auch noch eine wichtige Zielsetzung. „Ich bin nicht nur ein sehr sturer Mensch, sondern muss auch noch intensiver an meiner Einstellung bei den Trainings arbeiten. Da habe ich noch Luft nach oben. Ich bin dran und das will ich heuer definitiv verbessern“, schmunzelt Oblasser.

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