Für Jakob Schubert, Nicolai Užnik und Jessica Pilz beginnt am Mittwoch im Halbfinale (vier Boulder und eine Lead-Route) des olympischen Formats, für das sich die Top-20 aus den kombinierten Einzeldisziplinen Bouldern und Vorstieg qualifizieren konnten, der Kampf um die Tickets für die Olympischen Sommerspiele in Paris 2024. Die jeweils besten acht Athlet:innen kämpfen dann am Freitag (Damen) und Samstag (Herren) im Finale nicht nur um Medaillen, sondern um die direkte Qualifikation für Paris – die Top-3 pro Geschlecht lösen bereits ihr Ticket für Paris 2024.
„Die erste Woche hätte für mich nicht besser laufen können. Mit einem WM-Titel im Gepäck startet man natürlich mit einem guten Gefühl in den letzten Bewerb. Es ist aber gar nicht so leicht, diese Emotionen und Erlebnisse in den Hintergrund zu rücken. Das olympische Format, in das ich mit viel Selbstvertrauen gehe, braucht noch einmal die volle Konzentration“, erklärt Schubert, der sich bereits 2022 in München im olympischen Format zum Europameister küren konnte, und ergänzt: „Es wird jedenfalls sehr spannend. Alle Favoriten sind dabei und es wird sehr viel vom Routenbau abhängen. Ich hoffe, dass weiterhin schwer geschraubt wird – das kommt mir dann entgegen. Im Idealfall kann ich mir dadurch im Vorstieg einen kleinen Punktepolster erarbeiten. Eines ist jedoch Fakt: Man muss im Semifinale in beiden Disziplinen voll abliefern, sonst wird man durchgereicht. Ich freue mich, wenn es endlich losgeht.“
Routenbau wird entscheidend sein
„Ich habe im Bouldern und im Lead bislang gut performt. Für meinen Geschmack war ich im Bouldern sogar eine Spur besser. Jedenfalls weiß ich, dass ich in einer sehr guten Form bin – diesen Schwung möchte ich mitnehmen. Es wird auf jeden Fall sehr spannend werden, vor allem, wie der Routenbau aussehen wird. Daher kann man da vorab schwer eine Prognose abgeben. Sollte der Start nicht wie gewünscht gelingen, muss man dranbleiben und darf den Kopf nicht hängen lassen, in dem Format ist bis zum Schluss alles möglich. Der erste wichtige Schritt ist, das Halbfinale zu überstehen. Dann schauen wir weiter“, berichtet Jessica Pilz. Die in Innsbruck lebende Niederösterreicherin fühlt sich im olympischen Format wohl, das hat man schon beim Gewinn der Bronzemedaille bei der Europameisterschaft 2022 in München gesehen.
Auch ihr Teamkollege Nicolai Užnik will in der PostFinance Arena noch einmal aufzeigen und für eine Überraschung sorgen. „Ich freue mich, dass ich den Sprung ins Semifinale geschafft habe. Nach der Lead-Performance war das am Anfang nicht unbedingt zu erwarten. Das gute Resultat im Bouldern hat mir dann natürlich sehr geholfen. Jetzt habe ich nicht mehr viel zu verlieren. Die Dichte ist aktuell sehr groß, sodass es schwer wird, ins Finale bzw. in die Top-3 zu kommen. Es ist die Crème de la Crème des Klettersports am Start – daher wird das sicherlich ein spektakulärer Wettkampf. Ich will wieder eine sehr gute Boulder-Runde zeigen und versuchen, im Lead alles rauszuholen. Ich möchte voll angreifen und schauen, was für mich drinnen ist“, blickt Užnik mit viel Zuversicht auf die bevorstehende Aufgabe.
Die Frauen starten am Mittwoch, den 9. August um 09:00 Uhr mit dem Boulder-Bewerb, die Männer folgen um 13:00 Uhr. Ab 20:30 Uhr wartet dann auf Jakob Schubert, Nicolai Užnik und Jessica Pilz der finale Lead-Bewerb.