Pilz & Schubert in "Sport am Sonntag"

Genau 100 Tage bevor die Kletterer mit der Qualifikation in die Olympischen Sommerspiele in Tokio starten, war das rot-weiß-rote Duo Jakob Schubert und Jessica Pilz bei der Sendung „Sport am Sonntag“ zu Gast und sprach mit Oliver Polzer über die letzten Monate sowie über den Fahrplan bis zum Highlight des Jahres.

„Seit heuer sind wir im Training wieder ‚normal‘ unterwegs und können immer in die Halle. Zu Beginn waren wir in Kleingruppen von maximal fünf Personen. Die Gruppen wurden jetzt neu gemischt und ich profitiere sehr viel vom Training mit Jakob (Anm.: Schubert). Er ist immer extrem motiviert, ein richtiges Vorbild und ich kann mir viel abschauen“, freut sich Jessica Pilz über eine gewisse Normalität im Trainingsalltag. Die 24-jährige Niederösterreicherin hatte während der Corona-Pause mit sich selbst zu kämpfen. Eine ungewisse Zukunft ohne greifbare Ziele machten Pilz, die 2021 wieder voll in ihrem Element ist und vor Tatenddrang und Motivation sprüht, zu schaffen. Der Europacup in Klagenfurt und der erste Weltcup seit fast zwei Jahren in Meiringen haben der Niederösterreicherin ihre aktuellen Schwächen aufgezeigt, an denen es bis zum Saisonhighlight konsequent zu arbeiten gilt. „Wären die Olympischen Spiele in einer Woche, würde ich schon ein wenig nervös werden – schließlich bin ich noch weit weg von meiner Topform. Wir sind im gezielten Aufbau und es läuft alles nach Plan“, schmunzelt Pilz im ORF-Studio.

 

Schubert sucht seinen Rhthmus

 

Aber auch der dreifache Weltmeister Jakob Schubert hat die schwierigen letzten Monate abgehakt und merkt trotz seiner 30 Jahre, dass er sich immer noch verbessern kann, vor allem aber ein schlauerer Kletterer geworden ist. „Es war richtig, dass die Veranstalter die Olympischen Spiele letztes Jahr auf 2021 verschoben haben. Die Voraussetzungen hinsichtlich Trainingsmöglichkeiten im Lockdown waren in den Ländern ganz unterschiedlich, das wären keine fairen Wettkämpfe gewesen. Heuer spielt das keine Rolle mehr, alle 20 Herren und Frauen haben die gleichen Rahmenbedingungen“, erklärt Schubert und ergänzt: „Man kommt langsam aber doch wieder in einen Alltag. Es sind normale Trainings, auch wenn man einige Dinge einhalten muss, möglich und wir können uns endlich wieder in Wettkämpfen mit den besten Athletinnen und Athleten messen.“ Das Ziel ist in der Vorbereitung klar: Über die Wettkämpfe will Schubert seinen Rhythmus finden, Erfahrungen sammeln und ein gutes Gefühl für jene Momente bekommen, in denen es zur Sache geht.

 

Speed: Mittel zum Zweck

 

Eines haben sowohl Schubert als auch Pilz gemeinsam: Speed gehört gewiss nicht zu der Lieblingsdisziplin des rot-weiß-roten Olympia-Duos. „Ich habe mit Speed nie etwas zu tun gehabt. Für die Olympischen Spiele habe ich begonnen es zu trainieren, es gehört ja im Combined-Bewerb als fixer Bestandteil dazu. Es ist einiges weitergegangen, denn ich habe am Jahresanfang bewusst den Fokus darauf gelegt. Für mich war es eine coole Erfahrung, dass ich dort reinschnuppern kann. Ich bin aber froh, wenn es nach Tokio wieder wegfällt“, erklärt die 24-Jährige, die laut eigenen Angaben keine Speed-Spezialistin werden wird.

 

Ähnlich sieht es auch der Tiroler, der sich für die einheitlich geschraubten Speed-Routen schon seine favorisierte Variante zurechtgelegt hat und diese bereits im Schlaf klettern könnte: „Im Speed bin ich nicht so gut, daher mach ich es auch nicht so gerne. Ich finde, es ist extrem wichtig, dass man in seinen Stärken stark bleibt. Im Vorstieg hat man einen Versuch, da muss man ganz bei der Sache sein – bei einem Fehler kann es schnell vorbei sein. Im Combined-Bewerb sind gute Platzierungen essentiell. Wenn man einen ersten Platz in einer Disziplin stehen hat, ist das aufgrund der Multiplikation der Ergebnisse viel besser, als in allen drei Disziplinen durchschnittlich zu sein. Meine Stärken liegen im Bouldern und im Vorstieg – da will ich liefern.“

 

Heiße Temperaturen und hohe Luftfeuchtigkeit

 

Das Duo vom Kletterverband Österreich wird ideal vorbereitet in die entscheidende Phase im Sommer gehen, auch wenn die äußeren Rahmenbedingungen schwer werden: „Es soll richtig heiß werden und eine enorme Luftfeuchtigkeit haben. Wir haben für die Outdoor-Bewerbe genug Kühlmaterialien mit und werden uns genau überlegen, wie wir diese auch während des Wettkampfes einsetzen können“, weiß Schubert, was auf ihn und seine Teamkollegin zukommen wird. Aber eines ist sicher: Jakob Schubert und Jessica Pilz wollen im Sommer in Tokio in der Form ihres Lebens sein und um die Medaillen mitkämpfen. Im Herbst wartet mit der Weltmeisterschaft in Moskau (RUS) ein weiteres Highlight auf die österreichischen Kletterer. 

 

 

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