„Wir waren dieses Mal mit einer kleineren Gruppe in Kaunas. Unserer Athletinnen und Athleten haben sich einmal mehr sehr gut präsentiert und gezeigt, dass sie international ganz vorne dabei sind. Das zeigt, dass wir auf einem richtig guten Weg sind“, berichtet KVÖ-Stützpunkttrainer Süd Thomas Kohlbacher.
Verdienter Podestplatz
Dabei bestätigte Lea Kempf ihre starke Form und konnte sich am Ende im U20-Bewerb der Mädchen über Platz 2 freuen. Die Vorarlbergerin, die in der Finalrunde 2 Tops und 4 Zonen holen konnte, musste sich am Ende nur der Spanierin Iziar Martinez Almendros (4 Tops, 4 Zonen) geschlagen geben. Ihre Teamkollegin Miriam Diez Luengo (2 Tops, 2 Zonen) komplettierte als Dritte das Siegerpodest.
„In der Qualifikation habe ich mich richtig gut gefühlt. Ich konnte gut in die Runde starten und bin schnell in einen Flow gekommen. Das hat sich dann eigentlich durch alle Boulder durchgezogen. Im Finale waren die Boulder deutlich schwerer. Ich bin aber trotzdem ruhig geblieben und habe mich nicht zu sehr stressen lassen. Den ersten und den letzten Boulder konnte ich toppen, bei den anderen beiden war ich sehr knapp dran. Ich bin sehr froh, dass es am Ende für den zweiten Platz gereicht hat. Das gibt noch einmal einen ordentlichen Motivationsschub für den Heim-Europacup am kommenden Wochenende in Graz“, bilanzierte Kempf zufrieden.
Den Podestplatz verpasste Anna Bolius im Bewerb der Mädchen in der U18 knapp. Mit Platz 10 qualifizierte sich die Dritte der Boulder-ÖSTM in der Allgemeinen Klasse gerade noch für die Runde der besten zehn Athletinnen, wechselte dann aber in den Überholmodus. Am Ende verfehlte Bolius als Vierte mit 2 Tops und 3 Zonen nur aufgrund der höheren Anzahl an Versuchen einen Podestplatz. Teamkollegin Sina Willy holte beim Sieg der Slowakin Martina Bursikova (SVK) mit 1 Top und 3 Zonen den hervorragenden 6. Platz.
„Mit meiner aktuellen Form bin ich sehr zufrieden, auch wenn ich ein paar kleinere Patzer drinnen hatte. Daran werde ich weiterhin konsequent arbeiten und versuchen, mich stetig zu verbessern. Ich freue mich auf die nächsten Bewerbe und hoffe, dass ich es dann besser machen kann“, so Bolius.
Im Boulder-Wettkampf der U16 lief es für Flora Oblasser, die zuletzt über Platz 2 jubeln konnte, nicht nach Wunsch. Die Tirolerin holte in der Qualifikation in den ersten drei Bouldern 1 Top und 3 Zonen, musste ihre Runde aber dann aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig abbrechen und verzichtete auf die verbleibenden drei Boulder. Am Ende platzierte sich Oblasser auf Rang 29. Der Sieg ging in beeindruckender Manier an die Spanierin Geila Macia Martin, die alle 4 Boulder toppen konnte.
Mit Weitblick
In der Vorwoche hatte Julian Wimmer den U20-Bewerb noch für sich entschieden, in Kaunas verpasste der Tiroler als 12. das Finale knapp. Das Klettertalent hatte im Vorfeld mit einer Schulterverletzung zu kämpfen und entschied sich erst nach dem Warm up für eine Teilnahme. Nach 4 Tops und 4 Zonen verzichtete Wimmer ebenfalls auf einen Boulder und vergab somit die Chance auf die Finalrunde. Der Sieg ging an Thorben Perry Bloem (GBR), der sich mit 3 Tops und 4 Zonen souverän durchsetzen konnte.
„Julian hat eine solide Leistung geboten. Hätte er voll durchgezogen wäre er erneut locker ins Finale geklettert. Er konnte seine Schulter gut antesten, hat aber einen Boulder, der für eine extreme Belastung in der Schulter gesorgt hätte, mit Weitblick auf die nächsten Bewerbe bewusst ausgelassen“, erklärt der KVÖ- Stützpunkttrainer Süd.
In der U18 gab es mit Timo Uznik (5.) und Raffael Gruber (8.) zwei weitere Spitzenplätze. Pech hatte jedoch Ilja Auersperg, der mit 3 Tops und 5 Zonen als Elfter nur knapp am Finale vorbeikletterte. Uznik bilanzierte nach einem 1 Top und 2 Zonen in der Finalrunde positiv: „In der Qualifikation habe ich mich sehr gut gefühlt und konnte 5 von 6 Tops holen – das war sehr solide und ich habe mich sehr fit gefühlt. Mein Vorhaben konnte ich gut umsetzen. Im Finale war die Runde deutlich schwerer, der Routenbau ist aber nicht so aufgegangen. Die Platte konnte beispielsweise kein Athlet toppen. Ich bin grundsätzlich sehr zufrieden. Nach einem ersten und einem fünften Platz kann man definitiv von einem geglückten Saisonstart sprechen.“
In Soure hat es für Gruber (2 Zonen) noch nicht für eine Finalteilnahme gereicht, das konnte der Tiroler nun aber nachholen. „Raffi hate eine super Quali-Runde. Endlich konnte er zeigen, was er kann. Es war ein guter Schritt nach vorne. Bislang hat er sich immer unter Wert verkauft, jetzt ist er in der Saison angekommen. Das tut ihm mit Sicherheit extrem gut“, erklärt Kohlbacher. Der Sieg ging an den Belgier Corentin Laporte (2 Tops, 3 Zonen).
Spektakel in Graz
Am kommenden Wochenende wartet in Graz ein wahres Highlight. 33 rot-weiß-rote Athlet:innen werden mit 350 internationalen Sportler:innen am nächsten Nachwuchs Europacup im Bouldern teilnehmen. Ein Spektakel ist somit vorprogrammiert.