Im vollgepackten KSPO-Dome kletterte Posch am Sonntagabend im Boulder-Finale um die Medaillen. „Mit dem Finaleinzug habe ich mir einen Kindheitstraum erfüllt. Das war immer eines meiner großen Ziele, jetzt habe ich es geschafft. Das Finale ist dann nicht ganz aufgegangen, aber mit einem sechsten Platz bei der WM darf ich nicht unzufrieden sein“, sagt der Polizeisportler.
Die vier Finalboulder bereiteten allen acht Finalisten Probleme. Posch startete mit einer Zone am ersten Boulder – und hatte Chancen auf das Top. Am zweiten Boulder, bei dem Beweglichkeit gefragt war, kam er nicht aus der Startposition und blieb ohne Wertung. Nach einer weiteren Zone auf dem dritten Boulder musste Posch am letzten Boulder die Zone holen, um sich von Zwischenrang acht auf Platz sechs zu verbessern – das gelang mit insgesamt 29,7 Punkten. „Ich habe es gar nicht mitbekommen, weil ich so im Fokus war. Aber umso schöner, dass ich zwei Athleten hinter mir lassen konnte.“
Motivation für den Weg nach Los Angeles
Die Goldmedaille ging an Japans Youngster Sorato Anraku, der Mejdi Schalck (FRA) am letzten Boulder noch überholen konnte. Lokalmatador Dohyun Lee (KOR) holte die Bronzemedaille.
Für Posch, der 2017 bei der Jugend-WM in Innsbruck Bronze und im selben Jahr bei der Jugend-EM Gold gewinnen konnte, ist es die Belohnung einer langen Reise. „Die letzten Jahre waren nicht immer einfach, aber ich bin drangeblieben. 2022 habe ich mir die Frage gestellt, ob es noch Sinn macht, dann ist mir im Weltcup der Durchbruch gelungen. Jetzt war ich mit den Besten der Welt im WM-Finale und habe im Semifinale gezeigt, was möglich ist.“
20-jährige WM-Medaillenserie
Mit 27 Jahren ist Posch im gehobenen Kletter-Alter, noch liegen aber einige Jahre vor ihm. „Das große Ziel sind die Olympischen Spiele. Durch die Trennung der Disziplinen habe ich im Boulder sicher eine gute Chance, dabei zu sein. Die WM gibt mir jedenfalls viel Motivation und Selbstvertrauen.“
Der Kletterverband Österreich beendet die Kletter-WM 2025 mit vier Medaillen (1x Gold, 3x Silber) im Para-Climbing. Zuletzt ging Österreich 2003 bei einer Kletter-WM leer aus, 2005 startete die Medaillenserie.