"Rechnen bringt nichts!"

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Wenn Jakob Schubert etwas anpackt, dann g’scheit. Also machte es der Tiroler am Dienstagabend bei der Olympia-Premiere der Sportkletterer g’scheit spannend.

 

 

Vor allem die Boulder-Runde an der olympischen Kletterwand kostete den 30-Jährigen und die ZuschauerInnen daheim viele Nerven.

 

Dafür glänzte Schubert dann einmal mehr in seiner Paradedisziplin, dem Vorstieg, und schaffte es als Vierter souverän ins Finale. Wir werfen gemeinsam mit dem Ausnahmekletterer einen Blick zurück und einen voraus.

 

Jakob Schubert über …

 

… die nervenaufreibende Qualifikation: „Wenn ich sagen würde, dass ich vor der Olympia-Premiere nicht nervös war, würde ich lügen. Und es war zu erwarten, dass es spannend wird. Natürlich hatte ich gehofft, dass es so wird wie bei der WM 2019 in Hachioji, wo ich nach dem Bouldern Zweiter war und ganz gemütlich in den Lead reinstarten konnte. Ganz so gemütlich war es dann nicht, vor allem die Boulder-Runde war nervlich ziemlich zach.“

 

… Speed: „Eigentlich habe ich einen Traumstart in den Tag gehabt. Der erste Lauf war solide, der zweite mit persönlicher Bestzeit richtig gut. Das hat mir einen Mega-Boost gegeben und eigentlich eine gute Ausgangsposition für das Bouldern verschafft.“

 

… Bouldern: „Die Runde war nervlich einfach zur zach. Ich habe mir schwer damit getan reinzukommen. Wir waren uns hinten auch alle einig, dass es eine extrem unangenehme Runde ist. Vielleicht bis auf Mika (Mawem; Anm.), dem es getaugt hat. Es war sehr viel Gefühl gefragt, man musste viel stehen. Die ersten drei Boulder waren schwierig für mich, umso wichtiger war das Top beim vierten, weil es doch viel Druck vom Vorstieg weggenommen hat.“

 

… die Bedingungen: „Die Pausen sind sehr kurz, man ist viel an der Wand, versucht so schnell wie möglich wieder nach hinten zu kommen und abzukühlen. Dass ich beim Bouldern das eine oder andere Mal öfter weggerutscht bin, ist sicher auch auf die Hitze zurückzuführen. Der Fuß war einfach unglaublich heiß, das merkt man speziell bei den kleinen Tritten.“

 

… Vorstieg: „Ich habe gewusst, dass ich ein gutes Ergebnis brauche, um mich für die Top-8 zu qualifizieren. Aber das ist meine Disziplin, auf die ich mich fast immer verlassen konnte. Nach der Besichtigung war ich schon sehr zuversichtlich. Als ich runtergelassen wurde und mir die Trainer gezeigt haben, dass es passt, ist mir ein großer Stein vom Herzen gefallen. Vor allem taugt mir, dass ich die Qualifikation mit so einer guten Performance beenden konnte und nicht ans Limit gehen musste. Es war auch gut fürs Selbstvertrauen, dass ich Adam (Ondra; Anm.) und Alex (Megos) hinter mir lassen konnte.“

 

… olympische Rechenspiele: „Rechnen bringt nichts! Es geht darum, dass ich meine Leistung abrufe und in jeder Disziplin mein Bestes geben. Das Ergebnis kann ich dann eh nicht ändern. Das Finale fängt wieder bei Null an, ist durch die Multiplikation mit maximal Faktor 8 ganz etwas anderes. Der vierte Platz nach der Qualifikation ist nicht schlecht, aber den möchte ich klarerweise nicht halten.“

 

… den Final-Showdown: „Natürlich wäre es leichter für mich, wenn die guten Boulderer und Vorstiegler nicht im Finale wären, auf der anderen Seite möchte ich mich mit den Besten messen und will auch, dass die allerbesten Kletterer bei unseren ersten Olympischen Spielen die Medaillen gewinnen. Deswegen finde ich es gut, dass Adam und Tomoa (Narasaki; Anm.) auch im Finale sind. Am liebsten wäre mir, wir würden alle eine Medaille bekommen. Es wird jedenfalls sehr, sehr spannend!“

 

… die Stimmung am Olympic Venue: „In der Vorbereitung hat es geheißen, dass man womöglich nicht einmal anfeuern darf. Da habe ich mir gedacht: Boah, das geht aber wirklich ein bisschen zu weit. Weil wenn es mucksmäuschenstill ist, wäre das noch schlimmer als im Training, wo wir uns ja auch gegenseitig anfeuern. Für mich ist die Stimmung enorm wichtig, das pusht, auch so wie hier im Kleinen, wenn man vertraute Stimmen hört. Ein „Gemma“ von den Trainern gibt dir die Bestätigung, die man braucht.“

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