Bei den Herren ging der Sieg an den Franzosen Leo Favot, der vor seinem Landsmann Samuel Richard und dem Belgier Corentin Laporte triumphierte. Inmitten dieses hochklassigen Feldes: Ilja Auersperg, der mit einer Achterbahnfahrt der Gefühle einen starken 15. Platz und damit das Halbfinale erreichte.
„Ich habe mich recht gut gefühlt in der Vorbereitung und bin dann auch positiv in die erste Runde reingestartet“, erzählt Auersperg rückblickend. Zwei Flashs und ein Top im vierten Versuch sorgten für die knappe Qualifikation für das Halbfinale.
Ein Kreuz mit dem Kreuz
Doch dann der Rückschlag: Bei einem Boulder landete er unglücklich beim Absprung, verriss sich den Rücken. „Ich konnte mich fast gar nicht mehr bewegen, das hat mich dann ziemlich eingeschränkt.“ Mit Schmerzen in den Halbfinaltag zu gehen, ist für einen Boulderer so ziemlich das Schlimmste. Doch Auersperg biss sich durch. „Ich habe mir nur gedacht: Wenn ich irgendwie klettern kann, ist das schon super.“ Und tatsächlich: Der Rücken spielte mit, das Aufwärmen half – und Auersperg holte vier schnelle Zonen. „Natürlich ist immer mehr drinnen, aber in Anbetracht dessen, wie es mir vorgestern gegangen ist, kann ich recht zufrieden sein“, resümiert er. Auch wenn zwei mögliche Tops an Kleinigkeiten scheiterten, zeigte er einmal mehr, dass er sich auf diesem Niveau nicht verstecken muss.
Für Auersperg geht der Blick nun nach vorne: „Jetzt als Nächstes ist dann die Jugend-Europameisterschaft in Curno. Da freue ich mich auch schon drauf – nochmal kurz reintrainieren und dann alles raushauen.“
Neben Auersperg schaffte auch Andreas Hofherr (18.) den Einzug ins Halbfinale. Maximilian Lenz (33.) und Paul Haider (54.) verpassten dieses jedoch.
Bei den Damen setzte sich die Britin Emma Edwards souverän durch. Hinter ihr landeten Lily Abriat aus Frankreich und die Spanierin Geila Macia Martin auf dem Podium. Beste Österreicherin wurde Lena Schrittwieser auf Rang 16. Ariane Franken (25.), die das Halbfinale knapp verpasste, und Franziska Sterrer (30.) kamen diesmal nicht über die Qualifikation hinaus. „Es war ein gutes Gefühl, wieder auf der Matte zu stehen, alles um mich herum zu vergessen und einfach nur Spaß zu haben. Durch meinen Bänderriss bin ich ohne große Erwartungen in den Wettkampf gegangen – umso glücklicher bin ich, dass es so gut aufgegangen ist“, erklärt Schrittwieser und ergänzt: „Die Nervosität war sofort weg, sobald ich den ersten Boulder probiert habe. Ich weiß jetzt, woran ich arbeiten muss – das gibt mir Klarheit für mein weiteres Training.“