SCHUBERTS 15. TANZT AUS DER REIHE

Weniger ist mehr! Kletter-Ass Jakob Schubert startet am Freitag beim Boulder-Weltcup in Meiringen (SUI) in seine bereits 15. Weltcup-Saison.

Nach intensiven und vor allem erfolgreichen Jahren – mit der olympischen Bronzemedaille in Tokio als Höhepunkt – konzentriert sich der Tiroler in diesem Jahr auf ausgewählte Events und weitere spektakuläre Felsprojekte. Und hat dabei die Olympischen Spiele 2024 in Paris immer im Hinterkopf.

 

243 Tage ist schon wieder her, dass Jakob Schubert im Aomi Urban Sports Park von Tokio nach einem dramatisch-packend-elektrisierenden Finish und einem Top im Vorstieg über Olympia-Bronze jubeln durfte. Die Medaille hat daheim ihren Platz gefunden, es sind aber vor allem die Emotionen, die den 31-Jährigen nachhaltig geprägt haben und seither begleiten. „Ich denke unglaublich gerne an die Zeit in Tokio zurück. Olympia war mein großer Traum, dieses Ziel hat mich die letzten Jahre intensiv beschäftigt und begleitet. Dass ich mir in Tokio meinen Medaillentraum erfüllen konnte, ist heute, acht Monate danach, umso mehr Motivation, noch lange weiterzumachen und auch in Paris wieder dabei sein zu können“, so Schubert.

 

Die Motivation weiter hochzuhalten war und ist für das KVÖ-Aushängeschild nicht schwierig, im Gegenteil. „Ich habe irrsinnig viel Spaß am Klettern, wir sind ein super Team und es kommen einige starke Junge nach, die mich im Training pushen.“ Dennoch wird Schubert in Sachen Wettkampfklettern in dieser Saison einen Gang zurückschalten, nicht bei allen Weltcup-Stationen an den Start gehen. „Die letzten Jahre waren unglaublich wichtig in meiner Karriere: Heim-Weltmeisterschaft 2018, die Olympia-Qualifikation, die Verschiebung der Spiele und dann doch Olympia. Deshalb möchte ich die heurige Saison nützen, um den einen oder anderen Weltcup auszulassen und mich auch auf meine Felsprojekte konzentrieren.“

 

Bei den Saison-Höhepunkten geht der dreifache Weltmeister aber jedenfalls an den Start, nämlich einerseits beim Heim-Weltcup in Innsbruck (21. bis 26. Juni 2022), der heuer wieder mit ZuschauerInnen stattfinden und neue Maßstäbe setzen soll, und andererseits bei der Kletter-Europameisterschaft in München (11. bis 18. August 2022), die im Rahmen der Multisport-EM gemeinsam mit zahlreichen anderen Sportarten stattfinden wird.

 

Am Königsplatz geht es für Schubert nicht primär um Edelmetall, vielmehr ist es der erste Wettkampf, bei dem das neue Olympia-Format für Paris 2024 – eine Kombination aus Bouldern und Lead – geklettert wird. „Wir werden dort erstmals das neue Punktesystem kennenlernen und sehen, wo wir im europäischen Vergleich stehen. Ich bin schon gespannt, weil es doch sehr komplex ist, die unterschiedlichen Disziplinen in einer Wertung zu kombinieren“, ist München ein erster Meilenstein am Weg nach Paris.

 

Die erste internationale Standortbestimmung gibt es aber bereits ab Freitag beim Weltcup-Auftakt in Meiringen. Nach zahlreichen Kletterreisen, die Schubert von Mallorca und Katalonien bis nach Nevada geführt haben, mehreren Trainingslagern mit dem KVÖ-Nationalteam und Wettkampfsimulationen freut sich Schubert auf das Wiedersehen mit seinen Konkurrenten aus der ganzen Welt, viele Fans und schwierige Boulder. Und stellt sich auch der mentalen Herausforderung. „In den letzten Jahren ist es beim Auftakt nicht nach Wunsch gelaufen, da hatte ich beim ersten Wettkampf immer zu kämpfen. Es kann nach dem ersten Boulder in der Qualifikation bereits alles vorbei sein, wenn man nicht voll bei der Sache ist“, hat das KVÖ-Aushängeschild in den letzten Monaten gezielt an der Konzentration gearbeitet.

 

Auch und vor allem am Felsen. „Es gibt einige Dinge, die man vom Felsen transferieren kann, speziell wenn man ans Limit gehen muss. Man hat zwar mehr Versuche, dadurch muss man aber über einen längeren Zeitraum konzentriert bleiben, effizient klettern, um Kraft zu sparen und den nächsten Zug leichter zu machen. Und man lernt, dass es nicht immer funktionieren kann und muss, diesbezüglich war ich sicher verwöhnt. Aber ich habe viel aus meinen Fehlern gelernt.“

 

Von einem „Meiringen-Fluch“ möchte Schubert jedenfalls nichts wissen: „Ich war hier gleich bei meinem allerersten Start im Finale, liebe diese Wand. Hoffentlich kann ich das am Wochenende wieder zeigen.“ Die Qualifikation der Herren startet am Freitag ab 16:30 Uhr, Semifinale und Finale werden am Sonntag (11:00/16:00 Uhr) geklettert. Am YouTube-Kanal der IFSC gibt es alle Entscheidungen im Live-Stream. 

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