Beim Nachwuchs-Europacup im portugiesischen Soure kletterte die 16-Jährige in der Kategorie U17 auf einen starken 5. Platz – und das, obwohl sie selbst von einer Performance spricht, die „nicht wirklich gut gelaufen“ ist.
„Natürlich wäre ich gerne wieder ganz oben gestanden“, sagt Rauter. Mit einem Top im Finale und insgesamt 53,9 Punkten bewies die junge Tirolerin dennoch Kampfgeist und Klasse – und das in einem hochkarätig besetzten Teilnehmerinnenfeld, das kaum Fehler verzieh. „Die ersten 10 bis 15 Athleten waren so dicht beisammen. Wenn du da einmal patzt, bist du gleich fünf Plätze hinten“, erklärt die Zukunftshoffnung nüchtern.
Mehr Selbstvertrauen, weniger Druck
Was sich auf dem Papier nach einem soliden Ergebnis anhört, ist für Rauter vor allem ein wichtiges Lernkapitel. „Ich habe gemerkt, dass richtig viel im Winter weitergegangen ist. Im Training läuft es super – jetzt geht’s nur noch darum, das auch im Wettkampf zu zeigen.“ Besonders stolz ist sie darauf, dass sie sich trotz Startschwierigkeiten ins Finale gekämpft hat. „Ich musste erst wieder ins Wettkampf-Feeling reinkommen. Die Boulder haben mir eigentlich gut gefallen und von Versuch zu Versuch habe ich mich besser zurechtgefunden.“
Dass sie auch an einem „nicht perfekten Tag“ unter die Top-5 klettern kann, nimmt sie als wichtigen Motivationsschub mit: „Das zeigt mir, dass ich mehr an mich glauben kann. Beim nächsten Bewerb will ich mit weniger Druck und ein bisschen mehr Ego an die Wand gehen.“
Der Blick geht nach vorne
Jakoba Rauter ist keine Athletin, die sich lange mit verpassten Chancen aufhält. Vielmehr sprüht sie vor Tatendrang, wenn sie über die kommenden Herausforderungen spricht. „Jetzt heißt es, alles aus mir rauszuholen – nicht nur im Training, sondern auch dann, wenn es zählt.“
Auch wenn sie mit ihrer Performance in Soure nicht ganz zufrieden ist, bleibt ein positives Fazit: „Ich bin froh, dass ich solide ins Finale geklettert bin und zeigen konnte, dass da noch viel mehr drinnen ist.“
„Da geht noch mehr!“
Jakoba Rauter blickt jedenfalls nach vorne – selbstkritisch, aber mit einem klaren Ziel vor Augen: „Ich weiß, dass ich es besser kann. Jetzt heißt es, dranbleiben, Vertrauen haben und beim nächsten Mal das abrufen, was in mir steckt.“
Mit dieser Einstellung und dem Wissen um ihre Stärke wird man von Jakoba Rauter in dieser Saison garantiert noch einiges hören. Denn eines ist sicher: Wer auch an schwierigen Tagen unter die Top 5 klettert, hat das Potenzial für mehr – viel mehr.
Ihre Teamkolleginnen Lara Haselwanter, Louisa Haid und Anja Maier belegten in der U17 die Ränge 39, 44 und 67. Bei den U17-Burschen erreichte Adrian Kathan mit Platz 17 eine respektable Platzierung. Alexander Narr (31.), Simon Tauber (43.) und Joel Stach (62.) sammelten wichtige internationale Erfahrung. In der U19-Kategorie kletterte Katharina Bergmann auf Platz 14, während Sina Willy Rang 22 belegte. Bei den U19-Burschen überzeugte Julian Schrittwieser mit Platz 16.