Tobias Plangger: „Rekord ist das Ziel“

Tobias Plangger mag es schnell. Und vertikal. Kombiniert ergibt das beste Voraussetzungen für einen guten Speed-Kletterer. In zwei Wochen wartet eines der Saison-Highlights auf den 20-jährigen Tiroler: Die IFSC AUSTRIA CLIMBING OPEN von 22. bis 26. Juni in Innsbruck-Tirol.

Im Interview verrät der österreichische Speed-Rekordhalter seine Ziele für Innsbruck, spricht über seine Vorbereitung und das Fernziel Olympische Spiele 2024.

 

Nur noch zwei Wochen bis zum Speed-Europacup in Innsbruck – wie läuft die Vorbereitung?
Tobias Plangger: Ich war zuletzt gesundheitlich etwas angeschlagen und musste zwei Trainings auslassen, aber sonst läuft alles nach Plan. Das wird mich nicht aus der Bahn werfen, ich fühle mich eigentlich schon wieder fit. Jetzt heißt es noch ein paar Mal gut trainieren und dann freue ich mich extrem auf Innsbruck, das wird sicher ein Mega-Event. Daheim ist es immer am schönsten, auch wenn keine Zuseher da sein werden. Die Familie fiebert ganz in der Nähe zuhause am Fernseher mit.

 

Beim Weltcup-Start in Salt Lake City ist es nicht nach Wunsch gelaufen, wie hast du das verarbeitet?
Plagger: Ich habe das mit den Trainern analysiert und besprochen, inzwischen ist es abgehakt. Es ist auch gut, über schlechtere Wettkämpfe zu sprechen, nur aus Fehlern lernt man. Bei gewissen Bedingungen tue ich mir noch schwer, in Salt Lake City war es zum Beispiel vom Grip her sehr schwer. Das versuchen wir in Zukunft ins Training einzubauen, ich werde verschiedene Bedingungen auf verschiedenen Wänden simulieren.

 

In Innsbruck wartet ein wahres Heimspiel auf dich, was nimmst du dir vor?
Plangger: Das Starterfeld wird gut besetzt sein, Athleten aus Russland, Frankreich, Italien und der Ukraine werden am Start sein. Es ist eine gute Standortbestimmung für die nächsten Weltcups, das Ziel ist ganz klar der Einzug in die K.o.-Phase der besten 16. Im Idealfall qualifiziere in den Top-8, dann sollte ich in der ersten Runde nicht gleich die ganz starken Gegner erwischen. Grundsätzlich will ich auf mich und meine Leistung schauen und meine beste Performance an die Wand bringen.

 

Du giltst als „Rampensau“, spürst du beim Heimbewerb Druck?
Plangger: Druck ist immer da, einmal mehr und einmal weniger. Damit kann ich aber umgehen, das habe ich schon gezeigt. Eigentlich mag ich Druck sogar, weil man dann weiß, dass es um etwas geht. In Innsbruck werden sicher mehr Blicke auf uns gerichtet sein, die Medien werden berichten und wir sind in der Auslage. Darauf freue ich mich!

 

In Innsbruck steigen Paraclimbing, Bouldern und Lead als Weltcup, Speed als Europacup. Was sagst du zum Konzept?
Plangger: Unglaublich, das wird ein richtiges Kletter-Fest mit allen Disziplinen. Es gibt nur sechs Speed-Weltcups pro Jahr, aber es ist super, dass ein Europacup auf die Beine gestellt wurde und er in der gleichen Woche stattfindet. Das ist eine großartige Möglichkeit, sich zu präsentieren.

 

Was zeichnet den Standort Innsbruck und die Community hier aus?
Plangger: Hier herrscht einfach eine richtige Begeisterung für Klettern. Man braucht nur einmal am Kletterzentrum vorbeischauen und sieht schon, was los ist. Ich bin fast jeden Tag hier, kenne die Wand in- und auswendig. Beim Speed ist Route zwar immer gleich, aber die Wände und Bedingungen sind überall anders. Hier in Innsbruck fühle ich mich wohl und habe das Paket perfekt zusammen.

 

Bei den Olympischen Spielen in Paris 2024 wird ein eigener Speed-Bewerb ausgetragen. Laufen die Planungen jetzt schon in diese Richtung?
Plangger: Alles, was jetzt passiert, ist in Wahrheit nur Vorbereitung auf das, was kommt – und das ist Paris 2024. Ich bin noch jung und habe Potenzial, um schneller zu werden. Jedes Training, und jeder Wettkampf sind Schritte in Richtung Olympische Spiele, auch wenn sie noch weit weg sind. Jede Erfahrung ist auf dem Weg dahin enorm wichtig für mich. Wenn es im Training einmal hart wird, erinnere ich mich an das große Ziel Paris. Das gibt mir dann wieder einen Extra-Push.

 

Was steht in den nächsten Tagen und Wochen bis zu den IFSC Austria Climbing Open noch auf dem Programm?
Plangger: Ich werde sicher noch einige Sessions auf der Wettkampfwand absolvieren, um die Bedingungen richtig gut zu verinnerlichen. Grundsätzlich weiß ich, was ich in Innsbruck machen muss. Es gibt keinen speziellen Plan, sondern die normale Wettkampfvorbereitung.

 

Wirst du in Innsbruck Jagd auf deinen eigenen österreichischen Rekord machen?
Plangger: Das hoffe ich! Es ist jedenfalls eines der Ziele, die Form dafür hätte ich. Im Training habe ich schon daran gekratzt, jetzt muss ich es im Wettkampf umsetzen.

 

PROGRAMM IFSC AUSTRIA CLIMBING OPEN 2021 INNSBRUCK-TIROL


Dienstag, 22. Juni:
Paraclimbing Weltcup, Qualifikation Damen & Herren

 

Mittwoch, 23. Juni:
Lead Weltcup, Qualifikation Damen & Herren
Speed-Europacup, Qualifikation Damen & Herren
Speed-Europacup, Finals Damen & Herren

 

Donnerstag, 24. Juni:
Boulder Weltcup, Qualifikation Damen & Herren
Paraclimbing Weltcup, Finals Damen & Herren

 

Freitag, 25. Juni:
Lead Weltcup, Halbfinals Damen & Herren
Lead Weltcup, Finale Damen
Lead Weltcup, Finale Herren

 

Samstag, 26. Juni:
Boulder Weltcup, Halbfinals Damen & Herren
Boulder Weltcup, Finale Herren
Boulder Weltcup, Finale Damen

Media Center
Social Media
The North Face
Tirol
Innsbruck
Sport Ministerium
Bundesheer
Bundes-Sport GmbH
IFSC
Alpenverein
Naturfreunde
Sport Austria
Österreichisches Olympisches Comité
austriaclimbing.com  Tobias Plangger: „Rekord ist das Ziel“
nach oben