Turnaround geschafft!

Nach Platz vier bei den Österreichischen Boulder-Staatsmeisterschaften 2020, die im Kletterzentrum Innsbruck ausgetragen wurden, konnte Lea Kempf (ÖAV Egg) am vergangenen Wochenende am Mariahilferplatz in Graz einen drauflegen und schaffte als Dritte den Sprung aufs Podest.

Was im ersten Moment wie eine logische Verbesserung aussieht, täuscht ein wenig.

 

Mit sieben Jahren hat Kempf mit dem Klettern begonnen, war sofort begeistert und ist bis heute „hängengeblieben“. „Klettern ist einfach spannend. Man kann so viele verschiedene Sachen machen und dauernd etwas Neues ausprobieren. Ich liebe diese Vielfalt und möchte sie in meinem Leben nicht missen. Wir sind zwar alle Einzelsportlerinnen und -sportler, aber es ist kein gegeneinander, vielmehr ein miteinander. Vor einem Finale besprechen wir bei der Besichtigung gemeinsam die Boulder, das zeichnet unseren Sport aus und macht ihn Einzigartig!“

 

Selbstvertrauen ist zurück

 

Das Jahr 2021 verlief für die die 16-jährige Vorarlbergerin bis zu den Österreichischen Boulder-Staatsmeisterschaften nicht unbedingt nach Wunsch. Umso schöner, dass im Herzen von Graz der Turnaround geschafft werden konnte. „Das Jahr war für mich bislang nicht so erfolgreich. Ich bin etwas ins Übertraining gekommen und habe dann schwer den Anschluss finden können. Das hat eine Zeit lang gedauert“, blickt Kempf auf eine harte Zeit zurück und ergänzt: „Ich habe nicht erwartet, dass es bei der ÖSTM so gut läuft. Als ich die Qualifikation mit Platz sieben beenden konnte, habe ich mir gedacht: So schlecht ist das ja gar nicht, eventuell geht sich ja ein Finale aus. Ich bin einfach drauf los geklettert und habe versucht, mich nicht einschüchtern zu lassen. Die tolle Stimmung und coole Boulder haben mir dann das Finale ermöglicht.“

 

In das Finale der besten sechs Athletinnen ging die Vorarlbergerin ohne großen Druck. Im Schatten des Titelduells zwischen Lokalmatadorin Johanna Färber (BV BlockHouse) und Franziska Sterrer (NFÖ Vöcklabruck) lief Kempf ebenfalls zur Hochform auf und holte mit einem Top und drei Zonen in einer schwierigen Runde ihr erstes ÖSTM-Boulder-Podest in der Allgemeinen Klasse. „Der Finaleinzug hat mir heuer mehr Freude bereitet als der vierte Platz im letzten Jahr. Da ist es super gelaufen und ich hatte ein richtig gutes Jahr. 2021 war für mich echt schwer und ich hatte zu kämpfen. Die ÖSTM am vergangenen Wochenende in Graz war heuer mein erster richtig guter Bewerb. Ich konnte die letzte Runde voll genießen und der dritte Platz hat einen sehr hohen Stellenwert für mich.“

 

Erfolgreicher Auftritt beim Bloc Summer Masters

 

Damit nicht genug. Zwei Tage nach den ÖSTM kletterte die 16-Jährige bei den Bloc Summer Masters, die ebenfalls in Graz ausgetragen wurden, erneut ins Finale und holte trotz starker internationaler Konkurrenz den hervorragenden fünften Platz. Im September wird Kempf in Innsbruck bei den Österreichischen Meisterschaften noch im Vorstieg und im Speed an den Start gehen. Auch ein Jugend-Europacup in Portugal ist fix eingeplant. Eines ist aber klar: Das Selbstvertrauen in das eigene Können ist zurückgekehrt.

 

Ausgleich am Felsen

 

In den Wettkampfpausen ist die Vorarlbergerin oftmals mit ihren TeamkollegInnen am Felsen unterwegs. Eine Zeit, die für Kempf immer etwas Besonderes ist: „Klettern am Felsen ist einfach fein. Wir kommen raus, sind in der Natur und kommen aus dem klassischen Trainings- und Wettkampfkreislauf ein wenig heraus. Mir tut das immer extrem gut und man wird vom Kopf her wieder klar“, schwärmt die Athletin des AV Egg, die aktuell noch die Vorstiegs-Routen am Felsen bevorzugt. Je nach Lust und Laune werden Routen gezielt projektiert, oder es wird einfach spontan entschieden, welcher Route man sich annimmt.

 

Langfristiger Traum

 

Aber auch für die Zukunft hat die Dritte der Österreichischen Boulder-Staatsmeisterschaften konkrete Ziele. „Alle Athletinnen und Athleten, deren Sportart olympisch ist, träumen davon, dort eines Tages dabei zu sein. Auch für mich ist das ein langfristiges Ziel – egal ob 2024 oder 2028. Ich bin noch sehr jung, mache mir daher noch keinen Druck und lasse das die nächsten Jahre einfach auf mich zukommen. Ich werde weiter hart trainieren, das ist das, was jetzt zählt“, gibt Kempf noch einen kleinen Ausblick in ihre sportliche Zukunft.

 

 

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