Der 27-Jährige zeigte auch im Semifinale eine mehr als ansprechende Leistung, auch wenn das notwendige Glück in den entscheidenden Momenten beim Auftakt nicht auf seiner Seite war. Nichtsdestotrotz gibt der erste internationale Saisonwettkampf dem Tiroler „unglaublich viel Selbstvertrauen“.
Mit 38,2 Punkten belegte Boulder-Spezialist Jan-Luca Posch am Ende nicht nur den passablen 17. Platz, sondern war auch einer von insgesamt nur zehn Athleten, denen an allen vier abwechslungsreichen Bouldern die Zone gelang. Das zeigt, dass der 27-Jährige bei allen unterschiedlichen Problemstellungen seine Leistung voll abrufen kann und in den letzten Wochen und Monaten noch einmal einen enormen Schritt in Richtung Weltspitze gemacht hat.
„Ich glaube, dass das Ergebnis leider nicht ganz meine tatsächliche Performance widerspiegelt. Ich war auf jedem Boulder knapp dran, habe vier Zonen geholt – und gerade bei den physischen Bouldern, wo ich früher oft Schwierigkeiten hatte, habe ich heute gezeigt, dass ich richtig gut drauf bin. Das Einzige, was mich etwas ärgert, ist, dass ich den koordinativen Boulder – das ist normalerweise meine Stärke – nicht gemacht habe. Wäre mir das gleich am Beginn aufgegangen, hätte die Runde vielleicht anders ausgeschaut“, zieht Posch eine erste Bilanz.
Posch: „Wettkampf gibt mir unglaublich viel Selbstvertrauen“
KVÖ-Coach Katharina Saurwein ergänzt: „Jani sagt selbst, er ist in der Form seines Lebens. Aus Trainersicht können wir das nach dem ersten Wettkampf klar bestätigen. So fit war er körperlich noch nie, koordinativ war er immer stark, und mental bringt er seit letztem Jahr eine beeindruckende Stabilität mit. Wenn dann noch das Quäntchen Glück dazukommt, kann ihn das extrem weit nach vorne bringen.“
Auch wenn Platz 17 nicht ganz das ist, was sich der Tiroler für den Weltcup-Auftakt vorgenommen hat, blickt er mit viel Zuversicht nach vorne: „Es waren am Ende nur ein paar Kleinigkeiten, die nicht gepasst haben – und wenn die aufgehen, bin ich wieder in einem Finale. Auch wenn es heute nicht ganz aufgegangen ist, gehe ich mit vielen positiven Gefühlen aus dem Bewerb raus. Ich fühle mich aktuell wirklich in sehr guter Verfassung – und das gibt mir unglaublich viel Selbstvertrauen für alles, was kommt. Der Weltcup in Brasilien kann kommen.“
Aufgrund der gezeigten Leistung schlägt auch Saurwein in dieselbe Kerbe und blickt positiv auf die bevorstehenden Aufgaben: „Man kann sagen, es ist schade, dass es nicht aufgegangen ist – aber auch sehr positiv, dass es aufgehen hätte können. Drei Boulder waren heute definitiv drinnen, Jani war überall dran, hat überall mitgekämpft. Wir haben deutlich gesehen, dass er absolut das Zeug hat, ins Finale zu klettern – und dort auch ganz vorne mitzumischen. Auch wenn es diesmal knapp nicht gereicht hat, ist das Potenzial unverkennbar. Es wird spannend, was die nächsten Bewerbe bringen.“