Vorfreude auf das Battle von Briancon

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Jakob Schubert fühlt sich gut gerüstet für den Lead-Weltcup in Briancon - das Training neben Adam Ondra hat den Tiroler zusätzlich motiviert.

Gut siebeneinhalb Stunden war das KVÖ-Team am Mittwoch unterwegs – von Innsbruck ging es mit dem Auto nach Briancon, wo am Samstag im Vorstieg die erste und womöglich einzige Weltcup-Entscheidung in diesem Jahr fällt.

 

Jakob Schubert möchte das internationale Kräftemessen auch und vor allem dafür nützen, die Form in einem hochkarätigen Starterfeld zu überprüfen. Soviel steht fest: das ist garantiert.

 

Aus dem gechillten Donnerstag mit Abhängen am Griffbrett wurde für den Tiroler ein arbeitsreicher: der Weltkletterverband IFSC bat den für die Olympischen Spiele in Tokio qualifizierten Medaillenkandidaten zum TV-Interview. Den Nachmittag nützte der 29-Jährige zur Aktivierung.

 

Jakob, du hast das Trainingslager in Deutschland ausgelassen und dich stattdessen daheim auf Briancon vorbereitet. Wie steht es um deine Weltcup-Form?

 

Jakob Schubert: Ich hatte nach der Summer Series zwei richtig gute Wochen mit viel Training und längeren Belastungszeiten an den Griffen, bin viele Routen geklettert und noch einmal ein gutes Stück fitter geworden. Klar, wenn es der wichtigste Bewerb meines Lebens wäre, hätte ich schon noch gerne mehr Zeit, um etwas mehr Ausdauer aufzubauen, aber ich denke, dass ich gut gerüstet bin.

 

Auch für den Vergleich mit dem dreifachen Weltmeister Adam Ondra, der sich ebenfalls in Innsbruck den Feinschliff geholt hat?

 

Schubert: Ich habe ihn beobachtet. Adam ist in absoluter Top-Form, er nimmt den Bewerb sehr, sehr ernst und hat sich richtig gut vorbereitet. Das hat auch mich motiviert, noch ein paar Prozent mehr herauszuholen. Ich freue mich jedenfalls auf den Vergleich, auch wenn ich weiß, dass wirklich alles zusammenpassen muss. Aber eines ist auch klar …

 

Nämlich?

 

Schubert: Es ist nicht nur Adam, mit Alexander Megos, Alberto Ginés Lopéz oder Domen Skofic sind drei weitere Spitzenathleten am Start. Es spricht viel dafür, dass es ein hochkarätiges Battle wird. Ich möchte es genießen, auch dass wir zumindest im Halbfinale und Finale wieder vor Publikum klettern.

 

Wie sehr kribbelt es also schon beim Wettkämpfer Jakob Schubert?

 

Schubert: Es ist schon richtig cool, dass wir diese Möglichkeit haben. Aber es ist nicht nur der Wettkampf. Nach so langer Zeit wieder woanders hinfahren und mit dem ganzen Team unterwegs zu sein, Kletterkollegen und Freunde aus anderen Ländern nach langer Zeit wiederzusehen. Und ich freue mich auch, dass wir danach noch ein paar Tage zum Felsklettern in Frankreich bleiben.

 

Was verbindest du mit Briancon?

 

Schubert: Gemischte Gefühle. Ich habe einige sehr positive Erinnerungen, vor allem natürlich an meinen Sieg 2011, der sicher zu meinen schönsten Erfolgen gehört. In Sachen Publikum und Stimmung war Briancon vor Corona einer der besten Weltcups im Kalender. Hier zu gewinnen ist immer ganz besonders. Aber trotzdem gehört es nicht zu meinen Lieblingsorten.

 

Woran liegt’s?

 

Schubert: Die Wand ist leider nicht sehr gut überdacht, da hat es in den letzten Jahren immer wieder Probleme mit dem Regen gegeben. Ich erinnere mich an ein Finale, wo es nicht möglich war, mit trockenen Schuhen zur Wand zu kommen.

 

Der Wetterbericht für Freitag und Samstag liest sich vielversprechend. Wie sieht’s mit deiner Zielsetzung aus?

 

Schubert: Natürlich will ich immer ein gutes Ergebnis erreichen, um den Sieg mitklettern. Aber nachdem es heuer einer von wenigen, vielleicht sogar der einzige Weltcup ist, möchte ich vor allem ein gutes Gefühl mit nach Hause nehmen.

 

Was braucht es dafür?

 

Schubert: Wenn ich Dritter werde, aber Adam und Alex schlagen mich um 20 Griffe, werde ich enttäuscht sein. Aber wenn ich zum Beispiel die Qualifikation und das Halbfinale dominiere und im Finale blöd ausrutsche, bin ich trotzdem zufrieden.

 

 

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