Vorfreude auf intensive Saison

Allgemein

Am Freitag (5. April) steigen Österreichs Kletter-Asse in das Flugzeug Richtung China, wo in Keqiao (8. bis 10. April) der erste Boulder-Weltcup der Saison auf dem Programm steht. Der Kletterverband Österreich schickt ein sechsköpfiges Aufgebot zur ersten Weltcup-Station. Nur wenige Tage später steigen in Wujiang (11. bis 14. April) auch die ersten Bewerbe im Vorstieg und Speed, vier KVÖ-Athlet:innen sind mit dabei. Am heutigen Mittwoch standen Jessica Pilz, Jakob Schubert und Co. im Rahmen einer Pressekonferenz in Innsbruck Rede und Antwort.

„Die Vorbereitung war ein Auf und Ab. Seit Februar geht es jedoch steil bergauf, die Form wird immer besser“, sagt Jessica Pilz, die mit dem Erfolg bei der Boulder-Staatsmeisterschaft in Klagenfurt vor wenigen Wochen bereits das erste Erfolgserlebnis der Saison feiern konnte. „Die Vorfreude auf den ersten Weltcup ist groß. Ich bin gespannt auf das Niveau und hoffe, dass ich mithalten kann. Ich werde jedenfalls viele Erkenntnisse sammeln können, die mir in den nächsten Wochen helfen.“

 

Paris-Tickets bereits fixiert

 

Die in Innsbruck lebende Niederösterreicherin hat, wie Teamkollegen Jakob Schubert, das Ticket für die Olympischen Spiele Paris 2024 bereits in der Tasche. „Mein Ziel ist es, dass ich im Juli in Höchstform bin. Bis dorthin versuche ich, das Thema Olympische Spiele noch auszublenden und mich auf die bevorstehenden Weltcups zu konzentrieren.“

 

Schuberts Herangehensweise ist etwas anders. „Mein Saisonaufbau ist analog dem letzten Jahr, da war die WM in Bern das Highlight. Nachdem Jessy und ich bereits für Paris qualifiziert sind, lässt sich das auch wieder ganz gut umsetzen. Als Athlet ist man sich natürlich bewusst, dass es das ‚Event des Lebens‘ sein wird. Das motiviert zusätzlich und man gibt noch einmal eine Nuance mehr im Training. Es dreht sich alles um den Bewerb in Paris, daher werde ich meine Saisonplanung wieder mit Bedacht wählen und nicht alle Weltcups bestreiten“, meint der Olympia-Bronzemedaillengewinner von Tokio.

 

In den letzten Monaten wurde dem Tiroler, trotz Wettkampfpause, nicht langweilig. „Nach der Weltmeisterschaft im letzten Jahr war ich sehr viel am Felsen unterwegs. Das hat meinen Kopf wieder frei gemacht. Seit Dezember habe ich viel Zeit im Kletterzentrum Innsbruck verbracht und intensiv an meinen Schwächen gearbeitet, also an flachen und technischen Bouldern. Ich bin wirklich zufrieden, wie das bislang gelaufen ist.“

 

KVÖ-Quartett in der Olympia-Quali

 

Während Pilz und Schubert ihre zweite Olympia-Teilnahme nach Tokio bereits fixiert haben, kämpfen vier weitere KVÖ-Asse noch um Paris-Tickets. Franziska Sterrer, Nicolai Užnik, Jan-Luca Posch und Stefan Scherz haben es durch ihre Leistungen in der letzten Weltcup-Saison zur zweiteiligen „Olympic Qualifier Series“ geschafft.

 

Mitte Mai steigt der erste Teil in Shanghai, einen Monat später wird die „Olympic Qualifier Series“ in Budapest abgeschlossen. Hierbei geht es im Klettern in beiden olympischen Disziplinen (Boulder & Lead-Bewerb, Speed) um die letzten Quotenplätze für die Olympischen Spiele 2024, da pro Nation und Geschlecht nur je zwei Athlet:innen nach Paris dürfen, kommt es auch zu internen Duellen.

 

„Ich denke positiv und bin zuversichtlich. Die Chancen sind definitiv da, aber es muss alles zusammenpassen. Ich werde zwei gute Wettkämpfe brauchen, damit ich da mitreden kann. In der Vergangenheit habe ich oftmals gezeigt, dass ich am Tag X abliefern kann“, so Užnik, Boulder-Europameister von 2022. „Im Winter habe ich den Fokus auf den Vorstieg gelegt. Ich habe in meiner zweiten Disziplin viel Potential, um fitter zu werden. Dadurch war die Entscheidung, mich zuerst auf diesen Bereich zu fokussieren, richtig. Es ist wirklich sehr viel weitergegangen. In der Kombi muss man in beiden Disziplinen die Chance haben, vorne hineinzuklettern – das ist entscheidend. Ich bin gespannt, wo ich stehe.“

 

„Spannende und intensive Saison“

 

KVÖ-Nationalcoach Katharina Saurwein zeigt sich zuversichtlich: „Für uns Coaches ist das Olympische Format eine besondere Herausforderung. Es ist nicht immer einfach, die beiden Disziplinen zu vereinen. Die Trainingszeiten sind begrenzt, daher muss man genau schauen, wie man gewisse Elemente vernünftig unterbringt. Streng genommen hat die Vorbereitung für die Olympischen Spiele bereits vor zwei Jahren begonnen. Im Winter haben die Athlet:innen sehr intensiv an ihrer zweiten Disziplinen gearbeitet, ohne jedoch die Hauptdisziplin zu vernachlässigen. Wir haben das sehr gut hinbekommen, ich hoffe, das bleibt auch so. Wir freuen uns auf eine spannende und intensive Saison.“

 

Speed-Spezialist Kevin Amon, der vor kurzem beim Europacup in Polen einen neuen österreichischen Speed-Rekord aufstellen konnte, freut sich ebenfalls auf den Saisonstart in China. „Ich habe gewusst, dass sich viel sehr gut entwickelt hat und die Trainingszeiten vielversprechend waren. Aber gerade im Speed kann man vorab nie eine Prognose abgeben. Ich war erfreut, dass es gleich mit so einer guten Zeit geklappt hat, aber nicht überrascht“, so der Niederösterreicher. „Ich möchte im Weltcup Spaß haben und versuchen, mir nicht zu viel Druck zu machen. Ich will am Ende sagen können, dass ich mit meiner Leistung zufrieden bin. Das langfristige Ziel sind Finaleinzüge.“

 

„Wie eine Mini-WM in Innsbruck“

 

Etwas mehr Zeit haben die Paraclimbing-Athlet:innen, die in einem Monat in Salt Lake City (USA) in die Saison starten. „Es wird Zeit, dass es wieder losgeht. Der Paraclimbing-Bewerb in Innsbruck ist heuer unser Saisonhighlight. Da sind die meisten Athlet:innen da, es ist immer etwas Besonderes“, sagt Jasmin Plank.

 

KVÖ-Sportdirektor Heiko Wilhelm blickt intensiven Monaten entgegen. Neben den Olympischen Spielen samt Qualifikation steigen mit den Sport Austria Finals powered by Österreichische Lotterien, wo im Klettern von 31. Mai bis 1. Juni die Österreichischen Staatsmeisterschaften im Vorstieg und Speed stattfinden, sowie dem IFSC Climbing World Cup Innsbruck mit vier Bewerben (Speed-Europacup, Paraclimbing-Weltcup, Boulder-Weltcup, Vorstieg-Weltcup) in einer Woche (24. bis 30. Juni) gleich mehrere Highlights auf dem Gelände des Kletterzentrum Innsbruck.

 

„Für uns ist der Weltcup in Innsbruck neben den Olympischen Spielen das große Highlight. Es werden viele internationale Athlet:innen die Chance noch einmal nutzen, sowohl Bouldern als auch Lead an einem Standort als letzte große Leistungsüberprüfung vor Paris durchzuführen. Wir rechnen erneut mit einer sehr hohen Teilnehmer:innenzahl. Es ist wie eine Mini-WM in Innsbruck.“

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