Vertrauen in die eigene Intuition

Was war das für eine Woche für Eva-Maria Hammelmüller (ÖAV Haag/NÖ)? Nach der Bronzemedaille im Bouldern und Platz zwei im Lead feierte die Niederösterreicherin sensationell ihren ersten Staatsmeistertitel in der olympischen Combined-Wertung.

Dabei setzte sich die 20-Jährige, die nach Platz drei im Speed und Rang eins im Bouldern auch die Lead-Route toppen konnte, knapp vor der bereits für die Olympischen Sommerspiele in Tokio qualifizierten Jessy Pilz (ÖAV Haag/NÖ) durch.


„Ich bin ohne Druck in die abschließende Lead-Route gegangen und hatte in der Mitte eine große Schrecksekunde. Bei einem dynamischen Zug bin ich mit dem Fuß weggerutscht. Dann war ich richtig drinnen. Mir fehlen die Worte! Staatsmeisterin, ein richtig cooles Gefühl. Wenn mir das vor den Staatsmeisterschaften jemand gesagt hätte, ich hätte nur gelacht“, blickte Hammelmüller, die sich um die brenzlige Situation auf der Lead-Route bewusst war, auf den dritten Bewerb der Combined-Wertung mit einem strahlenden Lächeln zurück.


Dabei spielten die kühlen Temperaturen der frisch gebackenen Staatsmeisterin sehr gut in die Karten. „Ich habe es sehr gern, wenn es beim Klettern kalt ist – man schwitzt weniger und der Gripp ist definitiv besser. Ich bin eher ein Wintertyp, von daher waren das super Bedingungen für mich“, konnte die 20-Jährige dem bescheidenen Wetter doch etwas Positives abgewinnen.


„Ich klettere oftmals intuitiv


Auch wenn die Staatsmeisterschaften Corona-bedingt mit wenigen Zuschauern über die Bühne gingen, hatten die Athleten sehr viel Spaß und pushten sich gegenseitig zu Höchstleistungen, auch wenn einmal mehr die unterschiedlichen Kletterstile ersichtlich waren.

„Ich klettere oftmals intuitiv, vertraue meinem ersten Instinkt. Auch wenn es hin und wieder eine Sackgasse ist, folge ich einfach meinen Gedanken. Je mehr man klettert, umso mehr Erfahrung kann man sammeln und bekommt ein besseres Gefühl, welche Entscheidung dann die richtige ist“, gewährte Hammelmüller einen kleinen Einblick in ihre unbekümmerte Kletterstrategie und fügte hinzu: „Bevor ich lange zögere und mich nicht entscheiden kann, riskiere ich lieber und ziehe meinen Weg durch. Wenn es funktioniert, freue ich mich logischerweise. Sollte es einmal nicht klappen, ist das auch kein Weltuntergang.“


Während manche Athletinnen und Athleten beispielsweise beim Bouldern bedacht mit ihren Versuchen umgehen, steht die Niederösterreicherin meistens unter Strom, angetrieben vom Willen etwas zu erreichen: „Ja das stimmt. Ich mache oft viele Versuche, nehme mir kaum Pausen, um mich neu zu sammeln. Das ist definitiv eine Schwäche von mir, da schenke ich gewiss einiges her. Es ist aber oftmals leichter gesagt als getan. Ich bin im Wettkampf einfach unter Strom und kann nicht einfach dastehen und nichts machen“, so die Niederösterreicher.

 

Fokus: Klettern am Fels


Nach intensiven Tagen im Kletterzentrum Innsbruck freut sich Hammelmüller nun auf den Herbst bzw. Winter und will sich auf das Klettern am Fels fokussieren. „Hoffentlich gibt es kalte und trockene Tage, dass ich im Ötztal am Fels Gas geben kann. Ich bin jede Woche dort und es gibt noch viele Routen, die ich mir gerne anschauen würde und mir fest vorgenommen habe. So auch die Martinswand“, gab Hammelmüller einen Ausblick auf ihr Vorhaben in den nächsten Wochen und unterstrich abschließend noch einmal ihre Liebe zum Winterklettern: „Man gewöhnt sich sehr schnell dran. Am Anfang sind die Finger noch etwas kalt, aber das vergeht. Man kann auch im Winter kurzärmlig klettern, ohne dass es einem kalt wird!“

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