Fontainebleau Round-up

National

Jährlich grüßt das Murmeltier: Zum siebten Mal seit 2010 reiste das KVÖ-Nationalteam heuer im Februar wieder in das vielleicht schönste Bouldergebiet der Welt: Fontainebleau. Im Wald südlich von Paris liegen tausende genau richtig proportionierte Blöcke (nicht zu groß, nicht zu klein, nicht zu flach). Es ist ein Gebiet mit Tradition, seit fast hundertfünfzig Jahren wird im Forêt de Fontainebleau geklettert.

Man kann dort einiges lernen, zum Beispiel, dass leichte Boulder ganz schön schwer sein können, und dass vor allem die flacheren Boulder so lange ziemlich unmöglich sind, bis man alles genau richtig macht. Wer gerne auf ungefähr ansteigt, wird sich in Bleau umgewöhnen müssen.

Das Felsklettern war der Hauptgrund der Reise, aber nicht zufälligerweise haben die Franzosen ihren Wettkampftrainingsstützpunkt "Karma" (wie der Boulder) ganz in der Nähe von Fontainebleau. Das Austria Climbing Team besuchte das französische Team dort für eine Trainingseinheit, und gegen Ende des Trainingslagers fand eine gemeinsame Wettkampfsimulation im Halbfinal-Modus eines Weltcups statt. Dies erlaubte es den Athleten, einen echten Formcheck zu machen, bevor der erste Weltcup ansteht; dort weiß man sonst nie so genau, wo man steht.

Wie in Bleau ingesamt, wurden es auch beim Austria Climbing Team immer mehr Kletterer, die sich dorthin begaben. 2010 reiste die Mannschaft zu sechst an, heuer waren es 16 Kaderathleten. Homogen ist die Gruppe nicht, es gibt Athleten mit wenig Felserfahrung, und Athleten die kaum ein Bouldergebiet nicht kennen und schon mehr als zehn Mal in Fontainebleau waren. Von vielen Teamsportarten kennt man allerlei Saisonvorbereitungsmaßnahmen, die dem "Team-Building" dienen sollen, da gehen dann alle in Schweden in einem kalten See schwimmen, und nachher wird gemeinsam Feuer gemacht, oder eben Team-Trainingslager, wo alle im Sportleistungszentrum interniert werden.


Die Trainingslager des Austria Climbing Team nach Fontainebleau sind gedacht als Mischung aus beidem, und die Erwartungen wurden bislang immer mehr als erfüllt. Klettern ist zwar eine Einzelsportart, aber das Team ist die Hälfte des Jahres gemeinsam unterwegs, und umso wichtiger ist ein intaktes Mannschaftsgefüge. Die Athleten können dem auf Dauer möglicherweise drögen Trainingsalltag entfliehen, und gleichzeitig sind die großen Umfänge, die man in einem Tag in Fontainebleau absolviert, eine durchaus effektive Maßnahme in der Saisonvorbereitung. Außerdem verbringen alle viel Zeit zusammen, und schon allein wegen des oft eher durchwachsenen Wetters stehen auch andere Aktivitäten als Klettern am Programm. Wenn es in den "Forêt" geht, dann immer in Gruppen. Jung lernt von Alt, ohne, dass ein Aufpasser diesen Erfahrungstransfer in die Wege leiten müsste, das tun schon die häufig rätselhaften Boulderprobleme selbst. 


Schwer geklettert wurde natürlich auch, schließlich reist so mancher Athlet mit einem recht genauen Plan an, was er oder sie probieren will. Die Gegend hat die komische Eigenschaft, dass quasi unabhängig vom Wetter der Fels feucht oder trocken sein kann, und oft ist er feucht, weshalb ein einwöchiger Aufenthalt meistens zu kurz ist, um viele schwere Sachen bei guten Bedingungen zu probieren. Einige der schwersten Boulder, die trotz der teils widrigen Bedingungen geklettert wurden, sind Gecko assis (8B+), Hip Hop (assis) (8B/(A+)), Trojan War (8A), und das historische Testpiece Karma (8A). Aber vor allem zieht es die Athleten jedes Jahr zu den großen Klassikern, die oft trotz vermeintlich leichter Bewertung eine Herausforderung sind. So zum Beispiel heuer L'Angle parfait (7B) und L'Angle plus que parfait (7B) in einem der geschichtsträchtigsten Sektoren des Waldes, der Dame Jouanne.


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