In der knapp 20-jährigen Geschichte des Boulder-Weltcups war Vail in Colorado bisher zehn Mal Gastgeber. Am Wochenende ist es wieder so weit. Nach dem Auftakt in der Schweiz und der Asien-Tournee reisten gestern Alfons Dornauer, Georg Parma, Jakob Schubert sowie Berit Schwaiger und die jungen Athletinnen Johanna Färber und Franziska Sterrer in die USA. Katharina Saurwein befindet sich dort bereits seit einer Woche, wo sie sich neben einem Kletterprojekt intensiv auf den Weltcup vorbereitet.
Die Krux mit der Höhe
Es ist sicherlich ein Vorteil, dass Katharina, die beim Weltcup-Auftakt in Meiringen Zweite wurde, länger Zeit zum akklimatisieren hat. Denn das Klettern auf einer Höhe von 2.000 Metern verlangt jedem Sportler alles ab. Es ist die große Herausforderung in Vail, wie die Kletterer mit der Höhe umgehen können und sich darauf einstellen, beschreibt KVÖ-Sportdirektor Heiko Wilhelm. Die Erwartungen für den Weltcup in Vail? Die erste Runde des Boulder-Weltcups mit Meiringen und dem Asien-Tripp ist vorbei. Für uns war in der letzten Trainingszeit wichtig, wie sich jeder unserer Sportler noch verbessern kann. Wir haben versuche jene Dinge im Training auszumerzen, die in Asien nicht gepasst haben, analysiert Wilhelm.
Schubert will wieder ins Finale
Beim letzten Weltcup in Tokio schaffte Boulder-Weltcupsieger Jakob Schubert sein erstes Finale in diesem Jahr. Das hat mir viel Motivation gebracht und daran will ich auch in den USA anknüpfen. Aber Bouldern ist eben eine unberechenbare Disziplin. Ich fühle mich sehr gut und wenn alles optimal läuft, ist vom Finale bis Podium vieles möglich, freut sich der Tiroler. Auch sein Landsmann Alfons Dornauer und Georg Parma, die zuletzt bei den Boulder-ÖSTM Silber und Bronze geholt hatten, zeigen stark ansteigende Form. Der Niederösterreicher Parma holte in Nanjing seine ersten Weltcuppunkte und der Zillertaler Dornauer schaffte dort zum ersten Mal in dieser Saison ein Halbfinale.
Bei den Damen tritt Katharina Saurwein top-motiviert in Vail an. Die Vorbereitung ist sehr gut gelaufen und dass ich schon eine Woche hier bin ist ein klarer Vorteil, sagt die Tirolerin. Ihre KVÖ-Teamkollegin Berit Schwaiger, die sich in den vergangenen beiden Jahren in der Weltspitze etabliert hat, musste bei den ersten drei Weltcups in dieser Saison wegen einer Verletzung passen. Bei der letzten Station in Tokio kehrte sie mit Rang 27 zurück. Dort jubelte auch die erst 18-jährige Franziska Sterrer über ihren zweiten Halbfinaleinzug, sie wurde schließlich 17. Und gespannt blickt Heiko Wilhelm auch auf den Weltcupeinsatz der jungen Grazerin Johanna Färber, die im Vorjahr Silber bei den Jugend-Europameisterschaften holte.
Programm Boulder-Weltcup in Vail:
Freitag, 9. Juni:
09:00 Uhr Qualifikation Männer
15:00 Uhr Qualifikation Damen
Samstag, 10. Juni:
10:00 Uhr Semi-Finale, Männer und Damen
16:30 Uhr Finale, Männer und Damen
danach Siegerehrung
Text: Martin Roseneder