Schubert: Erinnerungen und Erkenntnisse

Allgemein

Vor dem zweiten Vorstiegbewerb in Imst blickt Jakob Schubert im Interview weit zurück und auf den ersten internationalen Start 2020 voraus.

Schauen wir noch einmal zurück: Abgesehen vom Sieg, einem Blumenstrauß und dem Preisgeldkuvert – was hast du vom ersten Lead-Bewerb in Imst mitgenommen?

 

Jakob Schubert: Dass es ein richtig geiler Wettkampf war. Klar, ich habe im Vorstieg immer hohe Erwartungen, wollte eine solide Leistung zeigen – aber ich bin richtig happy mit meinem Klettern. Zwei Mal Top in der Qualifikation, Top im Finale und Heimsieg – damit muss man zufrieden sein.

 

Dein letzter Vorstieg-Wettkampf lag schon etwas zurück?

 

Schubert: Ja, und dann kommt noch dazu, dass ich es bei den letzten beiden Bewerben im vergangenen Jahr zwei Mal im Finale etwas verkackt habe. Das nagt am Selbstbewusstsein.

 

Jakob Schubert, der Grübler?

 

Schubert: Es war jetzt nicht so, dass ich das ständig mit mir herumgetragen habe. Auch weil es beide Male Dinge waren, wo ich ein bisschen eine Ausrede habe. Aber es ist sicher so, dass ich letztes Jahr mit meiner Vorstiegsaison nicht so zufrieden war. Es war auch das erste Mal in meiner Karriere, dass ich im Bouldern ein erfolgreicheres Jahr als im Vorstieg hatte.

 

Jetzt könnte man es auch so sehen, dass du im Bouldern zugelegt hast?

 

Schubert: Das stimmt, ich bin im Bouldern sicher besser geworden. Aber der Vorstieg war einfach nicht so, wie ich mir das vorgestellt habe. Und es wäre auch ein Ziel für diese Saison gewesen, bei den Weltcups vor den Olympischen Spielen im Vorstieg Selbstvertrauen zu tanken, um dann mit einem guten Gefühl nach Tokio zu fahren.

 

Welche Bedeutung hat eigentlich der Sieg in Imst für dich?

 

Schubert (schmunzelt): Wir hatten fast keine nationalen Bewerbe in Imst, ich glaube aber mich erinnern zu können, dass ich einmal einen Europacup in der Jugend hier gewonnen habe. Bei den Erwachsenen hat es leider nie für den Sieg gereicht.

 

Im Jahr 2016 war es beim letzten Weltcup in Imst ganz knapp.

 

Schubert: Ja, das war damals wirklich haarscharf – und ganz bitter. Domen (Skofic/SLO; Anm.) ist gerade noch gleich weit gekommen und hat dank der besseren Platzierung im Semifinale gewonnen. Ich kann mich gut daran erinnern, das war wirklich ein legendärer Wettkampf.

 

Nach dem klaren Sieg am Montag – wie schätzt du die Ausgangslage für Donnerstag ein?

 

Schubert: Im ersten Bewerb sind sicher einige Athleten unter Wert geschlagen worden. Vor allem ein Sascha Lehmann konnte im Finale nicht zeigen, was er drauf hat. Da hat man gesehen, wie schnell es im Vorstieg gehen kann. Er hat eine Kleinigkeit übersehen und sich falsch entschieden.

 

Dich hat der Zug, der ihm zum Verhängnis wurde, auch vor eine kleine Herausforderung gestellt.

 

Schubert: Ich wollte schon so ziehen wie er, habe gemerkt, wie schwer es auf einmal geworden ist. Es war eine 50:50-Chance, aber ich habe dann zum Glück noch den Tritt etwas höher gesehen, dadurch wurde der Zug sehr leicht. Ich hoffe jedenfalls, dass wir am Donnerstag beide alles rausholen und uns noch einmal ein cooles Match liefern können.

 

Blicken wir noch voraus, in gut zwei Wochen wird in Briancon wieder im Weltcup geklettert. Wie groß ist die Vorfreude?

 

Schubert: Der Sieg in Imst war für das Selbstvertrauen schon mal sehr gut, auch vor dem Hintergrund, dass ich eigentlich noch sehr wenig Training in den Vorstieg investiert habe. Aber es ist in den letzten Tagen viel weitergegangen, ich profitiere sicher auch von der guten Boulderform und freue mich schon darauf, endlich wieder international zu klettern.

 

 

Media Center
Social Media
The North Face
Tirol
Innsbruck
Sport Ministerium
Bundesheer
Bundes-Sport GmbH
IFSC
Alpenverein
Naturfreunde
Sport Austria
Österreichisches Olympisches Comité
austriaclimbing.com  Schubert: Erinnerungen und Erkenntnisse
nach oben