Tokio (JPN): Hier finden 2020 die olympischen Spiele statt und zum ersten Mal wird auch Sportklettern zum Programm gehören. Tokio ist die perfekte Stadt für das olympische Debüt des Sportkletterns: Die Hauptstadt Japans gehört zu den am dichtesten besiedelten Städten der Welt und mehrere hundert Kletterhallen auf engstem Raum lassen an der japanischen Kletterbegeisterung keine Zweifel aufkommen. Das schlägt sich auch in den Ergebnislisten der Weltcups nieder: Im Schnitt schafften es heuer 7 Japaner ins Halbfinale der besten 20 Herren. Bei ihrem Heimspiel haben sie 42 AthletInnen am Start.
In Nanjing (CHN), wo letztes Wochenende der dritte Boulder Weltcup der Saison stattgefunden hatte, waren die meisten KVÖ-AthletInnen angeschlagen gewesen. Vor allem Katharina Posch und Jakob Schubert waren geschwächt an den Start gegangen. Sie befinden sich mittlerweile wieder auf dem Weg der Besserung. Georg Parma hat in Nanjing seine ersten Weltcuppunkte geholt und Alfons Dornauer zog zum ersten Mal in dieser Saison ins Halbfinale ein. Anna Stöhr zeigte eine starke Leistung und beendete den Weltcup auf Platz 8.
Schwaiger und Sterrer verstärken das Team
Berit Schwaiger, die sich insbesondere in den letzten zwei Jahren in der Weltspitze etabliert hat und die ersten drei Weltcups der Saison aufgrund einer Ringbandverletzung verpasst hat, kehrt zum Team zurück: "Ich freue mich sehr auf Tokio, für mich ist es der erste Weltcup in diesem Jahr. Deswegen sehe ich ihn eher 'zum Reinkommen', nachdem ich Meiringen und China verletzungsbedingt leider auslassen musste. Aber jetzt fühle ich mich gut, mal schauen, was kommt."
Das Damen-Team wird außerdem noch durch die Juniorin Franziska Sterrer verstärkt, die in der Vorsaison mit Bronze bei der Junioren-WM und Platz 11 beim Weltcup in München stark aufzeigte. Sie ist eine von 5 Athletinnen im Olympiakader des KVÖ und wird im Hinblick auf Olympia in Tokio wichtige Erfahrung sammeln: " Es ist für mich der erste Weltcup außerhalb Europas, deswegen ist die Vorfreude und Motivation natürlich nochmal größer! Die Vorbereitungen sind nach Wunsch verlaufen und ich hoffe, dass ich mein volles Potential ausschöpfen kann."
Das Team hat am Montag im Zentrum vom Tokio Quartier bezogen. Die Wettkampfvorbereitung verläuft sehr gut, es gibt mehrere Kletterhallen, die sich zum Training perfekt eignen. Beim Wettkampf werden die AthetInnen deutlich bessere Bedingungen als zuletzt in China erwarten, weil das Event in der Esforta Arena im Stadtteil Hachioji und somit Indoor stattfindet.
Stimmen zum Boulder Weltcup in Tokio
Heiko Wilhelm, KVÖ-Sportdirektor: "In Tokio finden wir perfekte Bedingungen vor, um uns auf den letzten Weltcup auf der Asien-Tour vorzubereiten. Es sind alle wieder gesund, beziehungsweise recht weit auf dem Weg der Besserung. Glücklicherweise findet der Weltcup in einer Halle statt, so sind gute Bedingungen garantiert. Wir freuen uns auf den Bewerb! "
Anna Stöhr: "Ich bin gespannt auf den Bewerb in Tokio und freue mich darauf wieder bei angenehmen Temperaturen zu klettern. Mein Ziel ist auf jeden Fall der Finaleinzug und ich werde alles geben um dies zu erreichen. Ich hoffe, dass das bisschen Glück das in Nanjing gefehlt hat, in Tokio wieder auf meiner Seite sein wird."
Jakob Schubert: "Die chinesische Grippe hat mir in Nanjing leider einen Strich durch die Rechnung gemacht, aber inzwischen fühle ich mich wieder viel besser und freue mich, jetzt in Japan wieder zu zeigen was ich wirklich draufhabe!"
Text: Ben Lepesant